Am Mittwochmorgen hob ein Kran den Grundrahmen der neuen Spiegelinstallation auf sein vorgesehenes Fundament am Schölzbach. Die Polizei sperrte kurzfristig die Klosterstraße. Nach seiner Fertigstellung soll das Kunstwerk den Schölzbach noch sichtbarer machen.
Der Künstler und Architekt Philipp Valente hatte bereits im vergangenen Jahr mit seinem Entwurf einen Kunstwettbewerbs der Stadtförderung „Wir machen MITte“ gewonnen. Die Installation soll den Schölzbach im Straßenraum sichtbar und erlebbar machen. Am 12. Juli fiel nun am frühen Morgen der Startschuss: Gegen 6 Uhr begann an der Kreuzung Klosterstraße / Am Schölzbach der Aufbau der Spiegelinstallation.

Der Kran
Für die Arbeiten kam ein spezieller Autokran zum Einsatz. Der Liebherr MK110 ist ein mobiler Faltkran mit 60 Tonnen Eigengewicht. Mit seiner maximalen Hakenhöhe von 68 Metern steuert der Kranführer den Kran komplett elektronisch. Dies erledigt er entweder über die Fernbedienung oder aus der Krankabine, die der Kranführer flexibel in die Höhe gefahren anpasst.

Der Kran hob zunächst den Stahlrahmen des Kunstwerks vorsichtig über die Fahrbahn und lenkte ihn anschließend an die gewünschten Stelle. Die Arbeitern nahmen den Rahmen schließlich entgegen und sorgten für eine sichere Installation. Aufgestellt wurden zuerst nur die Stützen für den Rahmen. An diesem werden später von unten die polierten Edelstahl-Platten geschraubt. Diese spiegeln den Bach und geben von der Brücke einen Einblick in das Ökosystem Bach.

Die Polizei gab danach die Straße für den fließenden Verkehr wieder frei.
Freude beim Architekten
Nils Martens ist Architekt beim Büro Less Plus. Das Studio wurde 2021 durch Martens und Valente gegründet. An diesen Morgen war er der Ansprechpartner für Polizei und Ordnungsamt. Er koordinierte unterdessen die Arbeit des Kranführers und des Metallbau-Unternehmens Wesselmecking aus Bottrop, die die Konstruktion zusammen setzt. „Es ist toll, so ein Projekt mit dem Büro zu realisieren“, sagt Martens, während der Kran den Rahmen über die Straße hebt.

Spiegelinstallation macht Schölzbach sichtbar
Der Schölzbach spielt eine wichtige Rolle im Stadtbild der Innenstadt. Im Bereich der Altstadt ist der innerstädtischer Grünzug ein Naherholungsraum. Im Rahmen des Förderprogramms „Wir machen MITte“ wird dabei der Schölzbach seit Mitte 2020 von der Stadt Dorsten aktiv ökologisch optimiert. Durch ein Konzept zur naturnahen Gestaltung von Fließgewässern wurden Maßnahmen ergriffen, um den Schölzbach aufzuwerten. Die Spiegelinstallation soll dazu beitragen, die Bedeutung des Schölzbachs hervorzuheben und den Bürgern eine neue Perspektive auf den Bach zu geben.

Kunst im öffentlichen Raum ist überdies ein wichtiger Faktor zur Identifikation in der Stadt. Die Spiegelinstallation soll nun einen spannenden Akzent ins Stadtbild setzen. Das fertige Werk möchte ein Zusammenspiel von Kunst, Natur und Architektur sein und für jeden hierdurch zugänglich sein. Eine mögliche Illumination der Werks könnte den Blickfang am Schölzbach auch in den Abendstunden noch sichtbarer machen.
