Eine Vernetzung von Frauen für Frauen
Herrlicher Sonnenschein im August im wunderschönen Gartencafé „Tante Guste“ in Lembeck: das perfekte Ambiente für das Treffen von mehr als 40 hauptsächlich Dorstener Unternehmerinnen. Alle Anwesenden genossen sichtlich das Treffen, gerade zu Zeiten, in denen manches Unternehmen coronabedingt zu kämpfen hat.
Susanna Schönrock-Klenner gründete das unterstützende Netzwerk für Unternehmerinnen im August 2018 unter dem Dach von „Sag JA! zu Dorsten“.

„Es soll insbesondere der Tatsache Rechnung tragen, dass wir als Unternehmerinnen doch noch anderen Herausforderungen gegenüber stehen als ein Unternehmer mit einer Frau ‚im Rücken‘, die die Geschenke für die nächsten Einladungen besorgt, die Mutter oder Schwiegermutter betreut, den Haushalt schmeißt und die Kinder umsorgt“, erklärte Susanna die Intention hinter der Unternehmerinnen Lounge, als wir sie zum Fototermin mit den drei weiteren Powerfrauen Claudia Michel (l.), Sabine Enning-Lind (2.v.l.) und Susanne Blume (r.) auf dem Marktplatz trafen.
„Eröffnet wurde unsere Auftaktveranstaltung damals von Dorothee Feller, unserer Regierungspräsidentin, die auf die Bedeutung von Unternehmerinnen für die heimische Wirtschaft hinwies und auf die Notwendigkeit, einander zu unterstützen“, erinnerte sich die engagierte Gründerin zu Recht mit Stolz.
Solidarität wird großgeschrieben
Die Mitglieder des Frauennetzwerkes trafen sich im vorletzten Jahr bereits drei Mal. Dabei wurden sie jeweils von einer anderen Unternehmerin eingeladen, um deren Business und ihr Unternehmen kennenzulernen.
„So waren wir schon bei der Augenoptik ‚Alles fürs Auge‘ von Ruth Bellendorf, in der Schreinerei Timmermann in Lembeck, bei der Volksbank zum Thema ‚Wenn Frauen gründen‘ oder im August bei ‚Tante Guste‘ und Jutta Kleine-Vorholt“, erwähnte Susanna.
Falls sich einige Frauen untereinander noch nicht kannten, so fanden sie im ungezwungenen Miteinander schnell Kontakt. Sie redeten offen über die Schwierigkeiten, vor denen sie jetzt teilweise immer noch stehen. „Solidarität wird unter uns großgeschrieben“, betonte Marketing-Fachfrau Claudia Michel.
„In der Lounge treffen sich nicht nur Inhaberinnen großer Firmen. Hier im geschützten Rahmen öffnen sich die Frauen und werden weder verurteilt noch an ihren Erfolgen gemessen“, fuhr die energiegeladene Dorstenerin fort.
Tipps bei finanziellen und betriebswirtschaftlichen Engpässen
„In Anbetracht der wirtschaftlich sehr angespannten Lage, gerade auch von Solo-Selbständigen, soll die U-Lounge Anregungen geben, wo Hilfen zu finanziellen und betriebswirtschaftlichen Engpässen eingeholt werden können und wer hier zur Seite stehen kann“, ergänzte Susanna Schönrock-Klenner.
Dazu lagen in Tante Gustes Garten Angebote und Visitenkarten verteilt auf den zahlreichen kleinen Tischen aus. Wer Interesse hatte, konnte diese mitnehmen und sich selbst mit den betreffenden Unterstützerinnen in Verbindung setzen. Nur mit Ehrlichkeit kann geholfen werden und auch nur so kann hier in der Unternehmerinnen-Lounge geholfen werden.
So konnte Susanne Blume, eine weitere Powerfrau im Netzwerk, mit dem Förderprogramm ihres Bildungszentrums einer anwesenden Unternehmerin bereits nach einer Viertelstunde Gespräch weiterhelfen und ihr zwei Auszubildende vermitteln.
Hilfe aus dem Herzen heraus
Susanne Blume selbst eröffnete im Anschluss an die Auftaktveranstaltung der Unternehmerinnen Lounge im vorletzten Jahr die Dorstener Zweigstelle des Bottroper Bildungszentrums. „Hier wurde ich mit offenen Armen empfangen“, freute sich die Leiterin des Bildungszentrums.
„Mir gefällt an dem Unternehmerinnen-Netzwerk insbesondere, dass viele Frauen aus dem Herzen heraus Hilfe anbieten“, fuhr sie fort und Sabine Enning-Lind stimmte ihr zu. Auch sie fühlte sich unter den anwesenden Frauen wohl. Die mutige Frau, die ihre leitende Stelle in einer Bank für ihren Traum aufgab, erhielt Ende vorletzten Jahres den Unternehmerbrief NRW. Sie begleitet schwerpunktmäßig Frauen und Männer ab 50+.
Wunderbares Miteinander engagierter Frauen
„Die Unternehmerinnen Lounge ist ein wunderbares Miteinander engagierter Frauen aus unserer Stadt. Ich wusste vorher gar nicht, dass es in Dorsten so viele tolle Unternehmerinnen gibt“, zog Sabine Enning-Lind ein Resümee über ihre Mitgliedschaft im Unternehmerinnen-Netzwerk.
Für die Frauen sind die Treffen eine Auszeit aus dem oft stressigen Arbeitsalltag. Hier können sie gemeinsam durchatmen, sich zurücklehnen und, wie im August, das leckere Büffet in Jutta Kleine-Vorholts Scheune genießen. Zu erfahren, dass es anderen Frauen ähnlich geht und sie Unterstützung bekommen, lässt sie gemeinsam optimistischer in die Zukunft schauen.