Rund um den Bahnhof kämpfen die Menschen weiterhin mit Vermüllung und illegaler Müllentsorgung—ein bekanntes Problem in der Gegend.
Trotz zahlreicher Reinigungsaktionen bleiben diese Bereiche von Abfall übersät, was Risiken für die Gemeinschaft, insbesondere für Kinder, mit sich bringt. Am Sonntag, den 6. Oktober, nahmen erneut freiwillige Helfer die Sache selbst in die Hand.
Über 106 kg Müll in anderthalb Stunden gesammelt
In nur 90 Minuten sammelten zwölf engagierte Mitglieder der Gruppe „Müllfrei Dorsten“ im Umfeld des Zentralen Omnibus Bahnhofs(ZOB) und des Bahnhofs Dorstens beeindruckende 106,97 kg Müll rund um den Busbahnhof—bei strahlendem Sonnenschein. Ihre Begeisterung war spürbar, sicherlich begünstigt durch das schöne Wetter, doch die besorgniserregenden Funde trübten die Stimmung.

Beunruhigende Funde: Drogenutensilien nahe Schulwegen
Neben üblichen Abfällen wie Bierflaschen, Schnapsfläschchen und Kronkorken entdeckten die Freiwilligen zahlreiche drogenbezogene Gegenstände. Dazu zählten Medikamentendöschen, Alufolie, in der Drogen verpackt waren, und sogar Heroinspritzen—alles nur wenige Meter vom Fußweg entfernt.
Nils Huxoll von „Müllfrei Dorsten“ erinnerte daran, dass bereits bei der Sammelaktion im April 2023 rund um den Busbahnhof nicht nur 21,54 kg Kleinstmüll gesammelt wurden, sondern ebenfalls Spritzen gefunden wurden. Dieses wiederkehrende Problem sorgt für große Bedenken, besonders in Hinblick auf die Nähe zu Schulwegen. Die Gefahr, dass Kinder diese gefährlichen Gegenstände finden könnten, ist real.

Dringender Appell an die Stadt
Angesichts der ernsten Situation bittet die Gruppe die Stadt Dorsten eindringlich, das kleine Waldstück am nördlichen Ende des Busbahnhofs regelmäßig von Spritzen und Drogen zu säubern. Die Sicherheit der Gemeinschaft und insbesondere der Kinder stehe auf dem Spiel.

Stadtrat diskutierte bereits über Vermüllung
Das Thema Müll und illegale Entsorgung wurde auch in der 41. Ratssitzung der Stadt im September thematisiert. Ratsmitglied Bernd-Josef Schwane (CDU) machte auf den verdreckten Zustand des Parkplatzes hinter McDonald’s und rund um den Parkplatz des Media Markts aufmerksam. Schwane bedauerte, dass der neu gestaltete Johannes-Rau-Platz als Eingangsbereich der Stadt zwar sehr gelungen ist, aber wenn die Menschen dort weiter entlang flanieren und den Müll sehen, hinterlasse das keinen guten Eindruck. „Es ist eine Schande, wie dreckig es dort ist“, beklagte Schwane und forderte dringende Maßnahmen zur Reinigung.
Zuständigkeiten und Lösungsansätze
Bürgermeister Tobias Stockhoff erklärte, dass für die Reinigung des Park-and-Ride-Parkplatzes zwischen Altstadt Treff und Media Markt die Bahn zuständig sei, nicht die Stadt oder der Media Markt.
Bezüglich des Bereichs am Media Markt ergänzte Stockhoff: „Obwohl es sich um eine private Fläche handelt, wird sie von der Dorstener Arbeit und den Quartiershausmeistern überwacht und gereinigt.“ Das Hauptproblem seien jedoch die Abend- und Nachtstunden, in denen viele ihr Auto abstellen und Müll einfach aus dem Fenster werfen—trotz ausreichender Entsorgungsmöglichkeiten auf dem Parkplatz und bei McDonald’s.
Dauerhafte Vermüllung trotz regelmäßiger Reinigung
„In den Morgenstunden sieht es dann leider wieder genauso aus“, bemerkte Stockhoff. Er wies darauf hin, dass die Quartiershausmeister jeden Werktag über diese Flächen gehen und auch McDonald’s in der Regel ein- bis zweimal täglich den Bereich säubert. Dennoch bleibt der Müll ein konstantes Problem. Bezüglich des hinteren Teils der Fläche betonte Stockhoff erneut die Notwendigkeit, die Bahn zu kontaktieren. „Es ist ein mehr als unzufriedener Zustand“, resümierte er.