Wulfener schafft ein Plädoyer für Toleranz
Dorsten. Unter dem Titel „Mein Pott“ komponierte Alfred Wüst unter dem Pseudonym Alfred Fortkamp ein Musikstück für Toleranz und Miteinander.
Geboren ist Alfred Wüst vor 53 Jahren in Essen-Borbeck. Einen großen Teil seiner Kindheit verbrachte er dort. „Ich wuchs auf mit Ali, Lorenzo und Janoz. Will damit sagen. Niemand stellte sich die Frage, wo der andere herkommt. Wir waren alle „Pottkinder“. Und damit gleich“, erinnert sich der Musiker.
Abba und die Beatles prägten die Jugend
Mit acht Jahren entdeckte der Essener Junge seine Liebe für die Beatles. Dieser ist er bis heute treu geblieben. Einzig Abba konnte ihn Jahre später fast genau so faszinieren. Seit 41 Jahren lebt Alfred Wüst nun schon in Wulfen. Hier lebt der ehemalige Bergmann seine Leidenschaft für Musik völlig aus.

Mit dem Schlagzeug kann er umgehen, die Gitarre händelt er, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Auch der Gesang liegt ihm sehr. In seiner musikalischen Karriere spielte er in mehreren Cover- und Oldiebands. 2009 wagte er sich mit seiner damaligen Band Chopstixx an das berühmte Album Abbey Road von den Beatles.
„Mein Pott“ – Ein Herz fürs Ruhrgebiet
Doch sein Herz schlägt immer noch fürs Ruhrgebiet. Der Pott war, und ist für Alfred Wüst ein Synonym für Toleranz und Miteinander. So lag es nahe, sich diesem Komplexen Thema musikalisch zu widmen.

„Erst kommt der Text, dann die Musik“, erklärt der Fachmann. So setzte er sich hin, schuf ein Werk, das seine Ideale wiederspiegelt.“Ich bin ein Menschenfreund, möchte das Leben, wie ich es kennen lernen durfte, beschreiben.“ Damit gibt er den Menschen einen Blickwinkel auf das Leben, wie es früher war und auch wieder sein kann. Ein Leben geprägt von Toleranz und Miteinander, wie man es nur im Ruhrpott kannte.
„Mein Pott“ gibt es online zu hören
Die erste Version von „Mein Pott“ spielte er seinem 24 jährigen Sohn vor. Der sagte sofort: „Das muss veröffentlicht werden!“ Gesagt, getan. In den Mainstream-Studios fühlte sich der Künstler, der sich nun Alfred Fortkamp nennt, bestens aufgehoben. Warum Fortkamp? „Das ist eine Hommage an meine Großmutter aus Borbeck. Die hieß Fortkamp“, lacht Alfred (Wüst) Fortkamp.
Mein Pott
Text und Musik: Alfred Wüst
Unser Omma kommt aus Borbeck,
umme Ecke wohnten wir.
Ich seh es noch, der Bahndamm war zum greifen nah.
Als Kinder spielten wir zusammen,
egal, wer woher kam.
Ziegelei war verboten aber cool, das war doch klar.
Die Geschichten uns´rer Eltern
waren nicht immer ganz so schön.
Geprägt von Krieg und Hunger, Zerstörung ohne Sinn.
Aber trotzdem haben sie uns gezeigt,
egal, wie fremd man ist,
wir malochen und wir feiern zusammen. Das hilft, uns zu verstehn.
Pott, du bist die Heimat
für so viele tolle Menschen.
Pott, du bist das Größte, was es gibt.
Pott, du hattest Kohle
und Pott, du hattest Erz.
Und immer noch hast du ein riesengroßes Herz.
Ich habe im Pütt malocht
mit Ali, John und Frantek.
Wir grüßten mit „Glück auf“ und das war ernst gemeint.
Heute grüß ich mit offener Hand:
„Komm doch erst mal rein“.
Ruhrgebiet, zeig Allen, wie es geht.
Pott, du bist die Heimat
für so viele tolle Menschen.
Pott, du bist das Größte, was es gibt.
Pott, du hattest Kohle
und Pott, du hattest Erz.
Und immer noch hast du ein riesengroßes Herz.
Ich höre heute viel zu viel:
„Vaterland“ und „Fremde raus“.
So wären wir nicht, was wir heute sind.
Ruhrgebiet, ein Diamant,
rausgehau´n aus Dreck.
Jeder hilft, weil Jeder so gewinnt.
Pott, du bist die Heimat
für so viele tolle Menschen.
Pott, du bist das Größte, was es gibt.
Pott, du hattest Kohle
und Pott, du hattest Erz.
Und immer noch hast du ein riesengroßes Herz.