Wo einst Schüler über Rechenaufgaben brüteten, wird heute an innovativer Gebäudetechnik und Energiekonzepten gearbeitet. Die Cosanne Ingenieure GmbH haben am 4. April 2025 offiziell ihre neuen Büroräume in der alten Laurentiusschule in Lembeck eingeweiht. Der traditionsreiche Backsteinbau, der in den 1920er Jahren errichtet wurde, erstrahlt nach aufwändiger Sanierung in neuem Glanz. Er dient nun als moderner Firmensitz für das stetig wachsende Fachplanungsbüro.
Nach der Fertigbauabnahme durch die Stadt Dorsten am 10. April stand dem Einzug der ersten Mitarbeiter nichts mehr im Wege. Damit beginnt ein neues Kapitel für das Ingenieurbüro, das am neuen Standort nicht nur mehr Raum, sondern auch neue Entwicklungsmöglichkeiten vorfindet.

Inhaber Peter Cosanne erinnerte in seiner Rede nicht nur an die intensive Bauzeit, sondern auch an die persönliche Verbindung seiner Familie zum Ort. „Mein Vater drückte hier einst selbst die Schulbank – heute setzen wir seine Tradition in anderer Form fort“, so der Geschäftsführer.

Tatsächlich findet sich der Familienname bereits in den Geschichtsbüchern. Bei der ursprünglichen Eröffnung der Schule war etwa ein Cosanne als Gemeindevorsteher maßgeblich beteiligt – damals in einer Funktion, die dem heutigen Bürgermeisteramt entspricht.

Die umfangreiche Sanierung wurde dabei durch das Team um Architekt Ralf Badura geplant und betreut. Mit einem Augenzwinkern merkte er an, dass nicht nur das Gebäude, sondern auch die Geschichte Cosanne ein Stück weit mit umgebaut wurde.

Großes Lob vom Bürgermeister
Der Bürgermeister der Stadt Dorsten, Tobias Stockhoff, zeigte sich bei der Einweihung beeindruckt vom Ergebnis. Mit der neuen Nutzung sei eine „tolle und außergewöhnliche Lösung“ für den historischen Standort gefunden worden. Besonders betonte er dabei die wirtschaftliche und emotionale Bedeutung des Familienunternehmens für die Region: „Die Cosanne Ingenieure sind nicht nur das größte Fachplanungsbüro für Technische Gebäudeausrüstung im Ruhrgebiet – sie stehen auch für Heimatverbundenheit, Engagement und Zukunft.“

Ehemalige Laurentiusschule erhält neue Aufgaben
Neben dem Hauptgebäude wurde auch das alte Hausmeisterhaus umfassend saniert und wird künftig wieder bewohnt. Bauteil B wird ab Juni von der evangelischen Kirche als Kindertagesstätte genutzt. Bauteil C bleibt als Vereinshaus im Besitz der Stadt und bietet Raum für vielfältige Nutzungen durch die Lembecker Bevölkerung. Ergänzt wird das Ensemble durch das ehemalige Lehrerhaus, das bereits seit 25 Jahren als Wohnhaus der Lebenshilfe dient.

„Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert“, zitierte Peter Cosanne mit einem Lächeln die bekannte Fernsehfigur Hannibal vom A-Team – und meinte damit nicht nur das gelungene Bauprojekt, sondern auch die strategische Weiterentwicklung seines Unternehmens. Trotz branchenweiter Herausforderungen blickt das Büro optimistisch in die Zukunft: „Mit unseren jungen Talenten und erfahrenen Kolleginnen und Kollegen sind wir bestens aufgestellt.“

Den feierlichen Schlusspunkt der Einweihung setzte Pfarrer Alfred Voss mit einer Segnung der neuen Räume – unterstützt von Küster Alois Bruns, der selbst viele Jahre im ehemaligen Hausmeisterhaus lebte und so, wie viele Gäste an diesem Tag, einen ganz persönlichen Bezug zum alten Schulgebäude hatte.

Mit dem Einzug der Ingenieure wird ein Stück Lembecker Geschichte neu belebt – nicht nur architektonisch, sondern auch inhaltlich: Aus einem Ort des Lernens ist ein Ort des Planens geworden.
