Es ist Pilzzeit und das macht sich auch in Dorsten bemerkbar. An der Lippe wurden innerhalb kürzester Zeit zwei Riesenboviste gefunden.
Über einen Riesenbovist stolpert man auch nicht jeden Tag. Die Freunde Jonas und Till haben direkt an der Lippe, unweit der Fähre Baldur einen gefunden. Mit einem Durchmesser von 30 Zentimetern hat der gefundene Pilz auch eine stolze Größe. Das ist für Jonas aber schon der zweite Pilz dieser Art während der Pilzsaison. Gemeinsam mit seiner Familie hatte er bereits vor zwei Wochen einen solchen Pilzriesen gefunden.

Riesig und lecker
Der Riesenbovist ist der absolute Gigant unter unseren heimischen Pilzen. Er gehört zu der Gruppe der Bauchpilze und bildet fußball Große weiße Fruchtkörper mit einem Durchmesser von zehn bis 50 Zentimeter. Es geht also noch größer als bei Jonas und Till. Der Pilz hat keinen Stiel, aber einige Stränge einer dickfleischigen Myzelbasis. Diese sieht fast wurzelartig aus.
Boviste können nur zubereitet werden, sofern das gesamte Fruchtfleisch noch reinweiß und fest ist. Sobald es gelblich wird, ist der Pilz zu entsorgen. Der Bovist ist ein hervorragender Speisepilz, der vielseitig einsetzbar ist. Er ist lange nicht so edel und aromatisch, wie ein Steinpilz. Mit seinem eher milden Geschmack stehen einem verschiedenste Würz Möglichkeiten zur Verfügung. „Man kann ihn auch panieren“, so Jonas Mutter Christina.
Pilze und wo sie zu finden sind
Je älter der Pilz wird, desto bräunlicher werden Haut und Fruchtfleisch. Der Riesenbovist hat Saison von Juni bis Oktober auf stickstoffreichen, ungespritzten Wiesen und Weiden, selten auch in Parks oder zwischen Laubbäumen. Da ist die Lippe in Dorsten ja genau der richtige Ort für einen solchen Riesen.
Pilz ist beinahe unverwechselbar
Sobald der Riesenbovist eine gewisse Größe erreicht hat, ist er unverwechselbar. Wenn er noch klein ist, kann man ihn vom weiten für einen Champignon oder einen anderen weißen Pilzhut halten. Diese haben auf der Unterseite oder spätestens im Anschnitt jedoch immer Lamellen. Riesenboviste haben, wie alle essbaren Bovisten, immer durchgängig weißes Fleisch ohne Lamellenansätze oder Unterbrechungen. Man sollte gerade kleine Exemplare daher immer aufschneiden und genau betrachten. Wer gerne mal auf eine Sammeltour gehen mag, sollte sich vorher ausgiebig über Pilze informieren, denn nicht jedes Exemplar ist zum Verzehr geeignet.