Der Schützenverein Deuten hat nicht nur einen neuen Schützenkönig, sondern sogar einen Kaiser. Die Regentschaft begann beim Schützenfest Deuten 2024 am Montag um 14.39 Uhr mit dem 86. Schuss. Unter großem Jubel holte Martin Große-Peclum den „Betonvogel“ von der Stange. Zuvor hatte es ein richtiges Drama gegeben: Gegen Mittag stand noch kein Kandidat fest. Am Ende gab es dann viel für die Geschichtsbücher.

Die Regentschaft von Dirk Schefer und Stefanie Wetterau ist zu Ende, der neue Schützenkönig ist gefunden. Gleich vier Kandidaten nahmen in diesem Jahr den hölzernen Vogel ins Visier: Andreas Eißing, Stefan Hawig, Martin Große-Peclum und Guido Fasselt. Am Ende konnte Martin Große-Peclum, König von 2012, den entscheidenden Treffer landen. An seiner Seite ist Mechthild Hawig die neue Königin.
Details in Kürze
- Der Vogel fiel um 14.39 Uhr mit dem 86. Schuss schweren Kalibers von der Stange
- Königin ist Mechthild Hawig
- Königsanwärter waren Andreas Eißing, Stefan Hawig, Martin Große-Peclum und Guido Fasselt.
- Zum neuen Thron gehören die Minister Stefan Hawig, Guido Fasselt und Andreas Eißing mit den Ehrendamen Sandra Günter, Claudia Große-Peclum und Andrea Stößel.
Insignien
- Zepter: Markus Hüsken
- Apfel: Tim Kretschmann
- Krone: Fabian Klein-Ridder
- Linker Flügel: Siegbert Grewer
- Rechter Flügel: Martin Grewer
Bereits seit einer Woche regiert das Bierkönigspaar
Am vergangenen Samstag konnten sich die Schützen über bestes Wetter bei der Vorparade freuen. Im Anschluss herrschte beste Laune beim Biervogelschießen, das erst kürzlich zur neuen Tradition in Deuten erklärt wurde. Mit dem 113. Schuss holte Noah Pech den Vogel von der Stange. An seiner Seite jubelte Julia Heidepeter.
Die schwierige Suche nach dem Schützenkönig
Nach einer langen und rauschenden Feier am Samstagabend hatten die Schützen nicht viel Zeit, sich auszuruhen. Bereits um 9.30 Uhr sammelten sie sich im Festzelt und gingen dann gemeinsam zur Vogelstange. Hier wurde dann alsbald auch bereits scharf geschossen. Allerdings ließ sich „Miss Marple“ ziemlich bitten: Auch nach zwei Stunden war kaum etwas von Vogel heruntergefallen. Moderator Jan-Henning Janowitz erklärte den Schützenvogel kurzerhand zum „Betonvogel“ und kündigte gegen kurz vor 13 Uhr einen Kaliberwechsel am Schießstand an. Tatsächlich stellte Schießwart Thomas Gerling schon einmal die andere Munitionskiste bereit.

Doch jetzt zeigte sich ein ganz anderes Problem: Bis zu diesem Zeitpunkt hatte gab es noch keinen ernsthaften Bewerber für die Königswürde. Der Vorstand versammelte sich daher beim Thron und wartete hier auf ernsthafte Kandidaten. „Sollte es bis 13.30 Uhr keinen Bewerber geben, kurbeln wir den Vogel herunter und das Schützenfest ist beendet.“
Das Drama erinnerte an das Schützenfest im Dorf Hervest vergangenes Jahr. Auch hier stand kurz vor dem Königsschuss kein Aspirant fest. Nach einem Machtwort vom Vorstand hatten sich dann aber doch einige Freiwillige gefunden.
Währenddessen ging die Jagd auf die Trophäen weiter. Markus Hüsken hatte sich bereits um 11.40 Uhr das Zepter gesichert. Tim Kretschmann holte sich um 12.55 Uhr den Reichsapfel. Fabian Klein-Ridder schoss die Krone um 13.42 Uhr ab. Den linken Flügel holte sich Siegbert Grewer um 13.25 Uhr, den rechten Flügel Martin Grewer zwei Minuten später.
Kurz nach Ablauf des Ultimatums traten dann alle anwesenden ehemaligen Könige ans Gewehr. Würde es einen Kaiser geben? Die Spannung war mit Händen zu greifen.

Vier Anwärter lieferten sich spannendes Schießen
Die ehemaligen Könige gaben ihr Bestes. Im Lauf wartete „Munition, die richtig knallt“, so Moderator Janowitz. Nach dem Schrot flog „Miss Marple“ nun auch eine Kugel um die Ohren. Gegen 13.45 Uhr zeigte sich bereits ein dicker Spalt im Vogel. Nun kam auch die erlösende Nachricht: Ernsthafte Bewerber hatten sich gefunden, das Königsschießen musste nicht abgebrochen werden.
Gleich vier Anwärter wagten sich ans Gewehr. Neben Vizekönig Andreas Eißing und Stefan Hawig traten zwei Kaiseranwärter vor. Es waren der König von 2012, Martin Große-Peclum, und der Ex-König von 1998 und Erste Vorsitzende Guido Fasselt. Damit fand sich nach dem Betonvogel und dem Königsdrama ein weiterer Eintrag für die Vereinsannalen: Noch nie hatte es in der hundertjährigen Vereinsgeschichte vier Kandidaten gegeben. Wäre Guido Fasselt der erste Kaiser von Deuten geworden, hätte er ein großes Erbe angetreten: Sein Urgroßvater war vor 102 Jahren der erste König von Deuten.
Zum Königsschuss kam die Sonne heraus
Schuss um Schuss trafen nun „Miss Marple“. Die Spannung stieg, und die Anwärter gaben sich am Schießstand die Flinte in die Hand. Langsam wurde auch der Himmel wieder blau und die Sonne zeigte sich. Doch der Vogel zierte sich. Immer wenn man glaubte, es sei vorbei, klammerte sich noch ein letzter Splitter an den Nagel. Erst beim 86. Schuss fiel der restliche Vogel herunter, und Jubel brandete für Martin Große-Peclum auf. Er ist der erste Kaiser der Vereinsgeschichte.
Er nahm Mechthild Hawig zur Königin. Zum neuen Thron gehören die Minister Stefan Hawig, Guido Fasselt und Andreas Eißing mit den Ehrendamen Sandra Günter, Claudia Große-Peclum und Andrea Stößel.

Nachdem der neue Schützenkönig feststand, kann der alte König Dirk Schefer die Last der Schützenkette abgeben. Bürgermeister Stockhoff wird sie dem neuen Kaiser Martin Große-Peclum umlegen und auch die neue Königin Mechthild Hawig krönen. Für das scheidende Königspaar gibt es den neuen Stadtorden, der einem mittelalterlichen Siegel nachempfunden ist. Für Bürgermeister Stockhoff war es das erste Schützenfest der Saison ein gelungener Einstieg: „Das haben die Deutener Schützen ganz wunderbar hinbekommen“, lobte er.

Nun steht dem neuen Königspaar ein prächtiger Umzug durch Deuten bevor. Abends werden die Schützen die neuen Regenten beim Schützenfest Deuten 2024 dann noch ausgelassen feiern.
Drei Tage lang ein rauschendes Schützenfest Deuten 2024
Damit endete das rauschende Schützenfest Deuten 2024. Dazu finden Sie wie gewohnt viele Fotos auf unserem Portal Dorsten-online.
