Laut Mitteilung der Polizei im Kreis Recklinghausen sei die Silvesternacht bis auf einige Vorfälle überwiegend friedlich verlaufen. Aus Dorsten liegen bis jetzt keine Meldungen über Zwischenfälle vor.
Durch ein umfassendes Sicherheitskonzept, bestehend aus hoher Polizeipräsenz, technischer Unterstützung und gezielten Maßnahmen, konnten größere Ausschreitungen verhindert werden. Die Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen sprach von einem „erfolgreichen, wenn auch kräfteintensiven Einsatz“.
Verstärkte Sicherheitsmaßnahmen
In der Silvesternacht waren mehr Polizeikräfte als üblich im Einsatz, darunter auch Hundertschaften und zivile Beamtinnen und Beamte. Zudem wurde eine strategische Strategie angeordnet, die anlasslose Kontrollen ermöglichte. Diese Maßnahme sollte die Sicherheit in der Nacht zusätzlich erhöhen.
Videobeobachtungsanlage in Bottrop
In Bottrop wurde auf dem Roten Platz (Am Vietshof) eine Videobeobachtungsanlage installiert. Diese Maßnahme wurde bereits im September durch die Polizeipräsidentin angeordnet und im Dezember vom Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD) genehmigt. Die Grundlage bildet § 15 PolG NRW, der den Einsatz technischer Mittel zur Datenerhebung bei öffentlichen Veranstaltungen erlaubt, wenn Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten zu erwarten sind. Aufgrund der Vorfälle in den vergangenen Silvesternächten wurde der Einsatz der Anlage für notwendig erachtet.
Maßnahmen in Marl
Auch in Marl waren viele Einsatzkräfte unterwegs. Zur Verhinderung von Angriffen wurde die Fußgängerbrücke vom Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) zur Planetensiedlung gesperrt. Hintergrund war, dass bei den Halloween-Krawallen die Brücke von Angreifern genutzt wurde, um Einsatzkräfte mit Steinen und Böllern anzugreifen. Zusätzlich führte die Polizei sogenannte Gefährderansprachen bei Tatverdächtigen der Halloween-Vorfälle durch, um weitere Straftaten vorzubeugen.
Vorläufige Bilanz
Die Polizeipräsidentin zeigte sich zufrieden mit dem Einsatz: „Mit einem Bündel von Maßnahmen ist es uns gelungen, größere Ausschreitungen zu verhindern.“ Die Polizei zog folgende vorläufige Bilanz (Stand 2:30 Uhr):
Einzelne Vorfälle:
- Castrop-Rauxel: Gegen 22:10 Uhr wurde ein Bücherschrank an der Lange Straße durch Pyrotechnik in Brand gesetzt.
- Datteln: Um 23:10 Uhr meldeten Zeugen, dass Jugendliche Böller in Mülleimer warfen. Bei einer Kontrolle am Neumarkt wurden eine Signalpistole, ein Böller und ein Messer sichergestellt.
- Recklinghausen: Kurz nach Mitternacht wurden Böller in Richtung von Polizeifahrzeugen geworfen. In der Nähe fanden Einsatzkräfte selbstgebaute Pyrotechnik.
- Herten: Ein 19-Jähriger wurde gegen 1 Uhr auf der Konrad-Adenauer-Straße festgenommen, nachdem er randaliert und die Polizei angegriffen hatte.
Fazit
Die Mischung aus technischer Unterstützung, polizeilicher Präsenz und gezielter Präventionsarbeit habe sich laut Polizeipräsidentin bewährt. Die Bürgerinnen und Bürger konnten größtenteils friedlich feiern.