Das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten öffnete am zweiten Advent seine Türen für einen besonderen Nachmittag voller Freude, Tradition und Kultur. Der Chanukka-Nachmittag bot den Gästen einen faszinierenden Einblick in das jüdische Lichterfest.
Höhepunkt der Veranstaltung war der Auftritt der Kindertanzgruppe Harimon aus der Jüdischen Gemeinde Dortmund. Diese begeisterte mit ihren Tänzen das Publikum.
Ein Vorgeschmack auf das Lichterfest
Das Chanukka-Fest, das dieses Jahr am 25. Dezember beginnt, erinnert an das Öl-Wunder von 164 v. Chr., als die jüdischen Makkabäer den Tempel in Jerusalem nach der Befreiung von den griechischen Seleukiden wiedereinweihten. Das nur für einen Tag ausreichende Öl der Menora reichte auf wundersame Weise acht Tage lang – ein Ereignis, das seither jährlich gefeiert wird.
Das Museum hatte seine Besucherinnen und Besucher dazu eingeladen, Chanukka mit allen Sinnen zu erleben. Neben dem Basteln und dem traditionellen Dreidel-Spiel konnten die Gäste auch in Öl gebackene Donuts genießen. Diese sind eine süße Erinnerung an das Öl-Wunder. Besonders die Familien genossen die spielerische und kreative Annäherung an die Geschichte und Bräuche dieses besonderen Festes.
Tänze voller Lebensfreude
Ein echter Höhepunkt des Tages war der Auftritt der Kindertanzgruppe Harimon. Die Mädchen der Jüdischen Gemeinde Dortmund präsentierten zwei Tänze, die Chanukka zum Thema hatten, und führten zudem einen dritten Tanz auf, bei dem sie als Klezmer-Musikerinnen verkleidet die Bühne eroberten. Das Zusammenspiel aus Musik, Bewegung und kindlicher Lebensfreude fesselte das Publikum, das aus Verwandten, Freunden und interessierten Museumsbesuchern bestand.
Die Tanzgruppe hat zudem einen festen Platz in der Dauerausstellung des Museums: Ein Bild ihrer Chanukka-Performance aus der Corona-Zeit ziert die neue Kinderecke, ein Bereich, der jungen Besucherinnen und Besuchern gewidmet ist.
Zusammenarbeit für die Zukunft
Die erfolgreiche Veranstaltung ist nur der Auftakt einer engeren Zusammenarbeit zwischen dem Jüdischen Museum Westfalen und der Jüdischen Gemeinde Dortmund. Beide Institutionen planen bereits weitere gemeinsame Projekte, um jüdische Kultur und Geschichte einem breiten Publikum zugänglich zu machen.
Mit dem Chanukka-Nachmittag hat das Jüdische Museum Westfalen einen eindrucksvollen Beweis dafür geliefert, wie lebendig und vielfältig jüdische Traditionen sein können – und wie wichtig es ist, sie im Dialog und in der Gemeinschaft zu teilen.