Im Winter scheint die Welt ein wenig langsamer zu laufen. Nicht so im Tierheim Dorsten. Hier herrscht auch in den kalten Monaten viel Betrieb. Welche Herausforderungen der Winter für Mensch und Tier mit sich bringt, und was im Tierheim alles zu tun ist, hat sich unsere Praktikantin Felicitas Sondermann angesehen.
von Felicitas Sondermann
Hühner gackern, Katzen strecken sich auf ihren Kratzbäumen, und engagierte Mitarbeiter kümmern sich um ihre Schützlinge. Bei einem Besuch vor Ort wird schnell deutlich, wie viel Arbeit, aber auch Herzblut hinter der Versorgung des Tierheims steckt. Zur Zeit stehen im Tierheim Verbesserungen an, um den Tieren besseren Schutz und mehr Komfort zu bieten.
Neues Dach für Kleintiere in Planung
Die Unterkünfte der Kleintiere erhalten bald ein neues Dach. „Wir haben das Dach schon mit Materialien gestützt, jetzt wird es aber Zeit für ein neues Dach“, so Marina Hinz, die ehrenamtlich im Tierheim und im Förderverein arbeitet. So arbeitet bald eine Ingenieurin an einer wasserfesten Lösung, die Schutz vor Regen und Kälte bietet. Damit soll sichergestellt werden, dass die Tiere auch bei schwierigen Witterungsbedingungen gut untergebracht sind.
Ein weiteres Problem sind die Trinkwassernäpfe, die Eisenrückstände im Wasser hinterlassen. Diese müssen daher öfter von Ablagerungen befreit werden, um die Wasserqualität zu verbessern. Im Winter kommt das Problem dazu, dass das Wasser in den Näpfen gefriert. Deshalb müssen die Helfer stets dafür sorgen, dass die Tiere jederzeit Zugang zu frischem Trinkwasser haben.
Aber nicht nur zu wenig Wasser, auch zu viel kann ein Problem für die Tiere sein. Das Tierheim hat nämlich mit einem hohen Grundwasserspiegel zu kämpfen. Besonders nach starken Regenfällen ist der Boden durchnässt, was die Haltung der Tiere erschwert. „Eine Lösung für den hohen Grundwasserspiegel gibt es leider nicht, da der Standort des Tierheims nahe der Lippe liegt“, erklärt Marina Hinz.
Um sich auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten, bekommt das Tierheim zuverlässige Hilfe: Jeden Herbst bringen die Oldtimerfreunde eine große Ladung Stroh vorbei. Stroh kann man bei so vielen Tieren immer gebrauchen – sei es als Futter oder als Einstreu bei den großen wie den kleinen Bewohnern des Tierheims. Im Tierheim schwört man darauf, dass das Stroh aus Lembeck immer eine ganz besonders gute Qualität hat.

Wenn an kalten Tagen aber die Sonne durch die Wolken scheint, schafft sie im Tierheim Dorsten sofort eine entspannte Atmosphäre. Nach den regenreichen und kalten Tagen bringt die Sonne nicht nur Wärme, sondern auch eine spürbare Verbesserung des Wohlbefindens. „Unsere Tiere sind bei schönem Wetter aktiver und genießen die Sonne“, berichtet Marina Hinz. Besonders Ziegen freuen sich über den Auslauf im Gehege, während Katzen es sich an sonnigen Plätzen gemütlich machen.
Trotz aller Herausforderungen arbeitet das Team mit vollem Einsatz daran, den Tieren bestmögliche Bedingungen zu bieten. Unterstützer und Spenden sind dabei jederzeit willkommen. Und wer selbst ein neues Familienmitglied sucht, kann dies auch online: Auf Dorsten Online stellen wir in unserer Rubrik „Tier der Woche“ immer wieder Tiere vor, die ein neues Zuhause suchen. Mehr Informationen findet man auf der offiziellen Seite.