Gassi im Sommer – da droht Gefahr!
Wenn zur warmen Jahreszeit das Getreide reif wird, droht durch die Ähren eine echte Gefahr, denn die feinen Samenkörner sind mit kleinen Härchen umgeben. Diese wiederum sind mit winzigen Widerhaken versehen, und bleiben deshalb gut im Fell haften.
Und nicht nur das: Wie kleine Pfeile können sie immer tiefer ins Hundefell gelangen und in die Haut eindringen. Wenn man sie dann nicht rechtzeitig entdeckt, können sie im Körper beachtliche Strecken zurücklegen und dabei viel Schaden anrichten.
Oskar hat es erwischt. Der schokobraune Labrador hatte eine dieser Grannen in der Schnauze. Von dort aus gelangte sie durch die Maultasche bis unter das Auge.
Beunruhigt wegen des Knotens, der sich dort gebildet hatte, ging Frauchen mit ihm zum Tierarzt.
Dort konnte die Granne nur noch in einer Operation entfernt werden. Seitdem wird Oskar nach jedem Gassigang von seinen Menschen untersucht.
„Fünf bis sechs Grannen finde ich oft bei ihm“, berichtet sein Frauchen.
Auch Frau Flodder, eine quirlige kleine Mischlingshündin, machte Bekanntschaft mit den haarigen Ähren; bei ihr saß die Granne tief in der Hinterpfote und musste ebenfalls operativ entfernt werden. Ein sehr unangenehmer Eingriff, der mit einer dicken Entzündung einherging. Die sonst so fröhliche Hundedame muss nun für einige Zeit auf ausgedehnte Spaziergänge verzichten.
Um seinem Hund derartiges zu ersparen, sollte man beim Spaziergang die Augen offen halten. Getreideähren wachsen nicht nur auf Feldern, (und darin haben die Hunde ohnehin nichts zu suchen), sondern auch am Wegrand. Weil auch langhalmige Unkräuter solch haarige Ähren haben, ist auch das Spielen und Toben im hohen Gras nicht ungefährlich. Die Hunde streifen die Grannen im Vorbeilaufen, diese haften im Fell und fallen meistens auch durch kräftiges Schütteln nicht ab.
Wer mit seinem Hund durch solche Gegenden läuft, sollte nach dem Spaziergang einen Blick auf seinen Liebling werfen. Pfoten, Schlappohren, langes Fell – da kann ein prüfender Blick und sorgfältiges Abtasten viel Kummer ersparen.
Typische Anzeichen für störende Grannen sind
- häufiges Lecken des betroffenen Körperteils
- Kopfschütteln
- vermehrtes Kratzen
- vermehrtes Niesen
- verstärkter Augenausfluss
Text und Fotos: Melanie Brömmelhaus