Schmunzelnd ins Wochenende mit Anke Klapsing-Reich
Der Alltag ist schon ernst genug. Deswegen serviert die Dorstenerin Anke Klapsing-Reich zum Wochenende eine Portion Heiterkeit. Vergnügliche Episoden aus dem Berufs- und Familienleben. Denn mit einem Lächeln geht gleich alles leichter.
Fremdgesteuert
Auf der Rückfahrt vom Jahresübergangsurlaub machte der altersschwache VW-Golf endgültig schlapp, und so legte meine Kollegin notgedrungen den Rest des Heimwegs im ADAC-Abschleppwagen zurück. Zu ihrer großen Erleichterung bekam sie einen Leihwagen gestellt, um tagtäglich von ihrem Wohnort mitten im Pott zu ihrem Arbeitsplatz am Rande des Ruhrgebiets zu gelangen. Doch anfreunden kann sie sich mit dem supermodern ausgestatteten Vehikel nicht: „Stell Dir vor“, stürzte sie neulich empört schnaufend in mein Büro, „da hat dieses Auto mich doch heute in einer Baustelle automatisch immer wieder von der weißen Fahrbahnmarkierung zurück in Richtung Spurmitte gelenkt, obwohl ich das gar nicht wollte.“
Doch nicht nur der Notfall-Spurhalteassistent bringt sie auf die Palme. Auch die im Display aufblinkende Kaffeetasse erzürnt ihr Gemüt: „Da erdreistet sich die Karre, mir zu sagen, dass ich eine Pause machen muss“, verweigert sie der Müdigkeitserkennung den Gehorsam. „Als mündige Bürgerin weiß ich selbst, was zu tun ist, da lass ich mich doch von so einer blöden Blechkiste nicht bevormunden …“ Gottlob ist der Leihwagen nicht auch noch mit einer Alkoholsperre „gesegnet“, die einen zwingt, vor jedem Start per Atemprobe oder Fingersensor die Fahrtüchtigkeit nachzuweisen.
Ich jedenfalls muss jetzt sofort das Schreiben unterbrechen. Auf meinem Computerbildschirm blinkt zwar kein Warnhinweis „Time for a break“ auf, aber mein abgesunkener Koffeinspiegel signalisiert mir auch so sehr deutlich, dass ich dringend eine Tasse Kaffee brauche