An heißen Sommertagen suchen viele Menschen die wohltuende Kühle des Waldes. Im Schatten der Bäume können sie aufatmen und die Hitze hinter sich lassen.
Besonders für Bewohner urbaner Räume wird der Wald im Sommer zu einem beliebten Ausflugsziel. Försterinnen und Förster von Wald und Holz NRW unterstützen mit ihrer Arbeit den Wald bei dieser wichtigen Aufgabe.
Kühlungseffekt des Waldes auch in nahen Städten spürbar
Der Kühlungseffekt des Waldes ist nicht nur direkt im Wald zu spüren. Schon in der Nähe des Waldes, wo Menschen nicht direkt im Schatten der Bäume stehen, zeigt sich dieser Effekt. Auch in nahegelegenen Städten sind die Auswirkungen deutlich: Sie profitieren von der kühlenden Wirkung der Wälder.

Wald als kühlende Oase
Im Sommer sprechen Wissenschaftler oft von Hitzeinseln, die sich in Städten und Siedlungen bilden, wenn hohe Temperaturen anhalten. Selbst nachts kühlt die Luft über diesen Hitzeinseln nicht ausreichend ab, was die Erholung und den Schlaf beeinträchtigt. Der Wald erscheint dann als kühlende Oase inmitten der Sommerhitze.
Es gibt jedoch Möglichkeiten, Städte abzukühlen: Zwischen der aufgeheizten Stadt und den umliegenden Wäldern entsteht eine Luftzirkulation. Ein Hochdruckgebiet über der heißen Stadt und ein Tiefdruckgebiet über dem kalten Wald sorgen dafür, dass kühlere Waldluft bis in die Nacht hinein in die Innenstädte fließt. Jeder stadtnahe Wald fungiert so als eine „biologische Klimaanlage“. Der Aachener Stadtwald produziert beispielsweise rund 30 Prozent des Kaltluftvolumens der Stadt Aachen.
Laubbäume besonders wichtig für den Kühlungseffekt
Wälder beeinflussen das Klima nicht nur großflächig, sondern auch lokal. Sie nehmen Wasser auf und speichern es, was den Wasserkreislauf positiv beeinflusst. Zusätzlich wird das Sonnenlicht an der Lauboberfläche der Bäume reflektiert und gestreut, sodass weniger Sonnenenergie in Wärme umgewandelt wird und die Erdoberfläche erreicht.
Speicherfunktion der Wälder
Laubbäume tragen durch die Verdunstung von Wasser während der Vegetationsperiode erheblich zum Kühlungseffekt bei, ein Phänomen, das als Evapotranspiration bekannt ist. „Durch die Speicherfunktion der Wälder können diese auch in längeren Trockenphasen noch Feuchtigkeit abgeben. Ein Grund mehr, warum es so wichtig ist, dem Wasserhaushalt der Wälder besondere Beachtung zu schenken“, erklärt Thomas Wälter, Leiter des Zentrums für Wald und Holzwirtschaft bei Wald und Holz NRW. „Unsere Försterinnen und Förster tun dies zum Beispiel, indem sie alte Entwässerungsgräben behutsam verschließen oder Waldmoore renaturieren.“
Temperaturunterschiede von mehreren Grad Celsius
Die Temperaturunterschiede zwischen Wald und Stadt können mehrere Grad Celsius betragen. In extremen Fällen wurden Unterschiede von bis zu 10 Grad gemessen. Interessanterweise variiert der Kühlungseffekt je nach vorherrschender Baumart. In Laub- oder Mischwäldern ist der Effekt meist stärker ausgeprägt als in reinen Nadelwäldern. Eichen, Buchen, Ahorn und Linden bieten daher einen besseren Kühlungseffekt als reine Nadelwälder.
Kühlungseffekt
Wälder wirken regulierend auf lokale und regionale Klimamuster durch Wasserspeicherung, Verdunstung und Schattenwirkung. Der dadurch entstehende Kühlungseffekt verbessert das lokale Klima, insbesondere in Siedlungsräumen und Agrarlandschaften. In städtischen Räumen gilt daher die Regel: Wo immer es möglich ist, sollten Waldstrukturen erhalten oder regeneriert werden, um den lokalen Luftaustausch und den damit verbundenen Kühlungseffekt stadtnaher Wälder zu nutzen.
Ziel: Klimastabile Mischwälder schaffen
Das Ziel der Försterinnen und Förster von Wald und Holz NRW ist es, in den Wäldern NRWs klimastabile Mischwälder zu entwickeln. Diese schützen nicht nur vor Schädlingen, sondern tragen auch nachhaltig zum Schutz gegen hohe Temperaturen im Sommer bei. Wälder schützen unsere Gesundheit.