Mit dem Kommunalen Servicebetrieb Dorsten (KSD) vereint die Stadt ab sofort die Bereiche Straßenunterhaltung, Grünflächenpflege und Entsorgung unter einem organisatorischen Dach. Ziel ist es, Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten, Synergien zu nutzen und den Bürgerinnen und Bürgern einen besseren Service zu bieten.
„Ein starkes Team für die Themen Grün, Straßenunterhaltung und Sauberkeit“, fasste Bürgermeister Tobias Stockhoff das neue Konzept beim offiziellen Pressegespräch zusammen. Der KSD steht für eine moderne, leistungsfähige Stadtverwaltung, in der Abstimmungen schneller laufen, Einsätze besser koordiniert sind und auch kleinere Anliegen rascher bearbeitet werden können.
Der überhängende Ast: Probleme praktischer lösen
Ein Beispiel aus dem Alltag: Musste früher je nach Lage eines überhängenden Astes entweder das Grünflächenamt oder die Straßenunterhaltung tätig werden, so genügt künftig ein Anruf beim KSD – unabhängig davon, ob der Ast über einem Spielplatz oder einer Straße hängt. „Wir wollen den Bürgern unnötige Umwege ersparen und Probleme schneller lösen“, so Stockhoff.

Mehr Manpower und Technik für die Stadt
Bereits seit Jahresbeginn arbeiten rund 200 Beschäftigte unter dem neuen Namen zusammen – doppelt so viele wie zuvor beim reinen Entsorgungsbetrieb Dorsten (EBD). Auch der Fuhrpark wurde kräftig aufgestockt. Hatte der Entsorgungsbetrieb früher rund 75 Fahrzeuge im Einsatz, verfügt der neue KSD nun über etwa 150 Einsatzfahrzeuge und Maschinen. „Das bringt enorme Flexibilität“, betont Kämmerer Karsten Meyer, in dessen Dezernat der Betrieb organisatorisch eingebunden ist. „Wir sparen nicht an Personal oder Standorten, sondern vermeiden unnötige Doppelstrukturen – etwa bei Fahrzeugen oder Ausrüstung, die nicht mehr mehrfach vorgehalten werden müssen.“
KSD war lange geplant – jetzt umgesetzt
Der Zusammenschluss ist das Ergebnis jahrelanger Planung. Bereits 2008/2009 gab es erste Überlegungen zur Zusammenführung der operativen Dienste. Der entscheidende Schritt folgte im September 2024 mit dem Ratsbeschluss, der dem KSD die rechtlichen Grundlagen verschaffte. Seit dem 30. April 2025 ist die neue Betriebssatzung offiziell in Kraft.
Die drei bisherigen Betriebshöfe – an der Wienbecke, an der Halterner Straße und an der Hasselbecke – bleiben zunächst erhalten. In der täglichen Arbeit zeigt sich bereits der Mehrwert des neuen Modells. Bei Einsätzen können mehrere Aufgaben in einem Schritt erledigt werden. So wird beispielsweise beim Mähen einer Grünfläche gleichzeitig ein nahegelegenes Schlagloch geflickt.

Motivation und Teamgeist als Erfolgsgaranten
Auch intern zeigt sich die neue Dynamik. Betriebsleiter Andreas Jung berichtet von hoher Motivation und großem Engagement im Team: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen die Veränderung nicht nur an – sie gestalten sie mit. Der neue Name ‚KSD‘ kam sogar aus der Belegschaft.“ Dass frühere Trennlinien – etwa zwischen den sogenannten „grünen“ und „grauen“ Bereichen – zunehmend verschwinden, wird als Gewinn gesehen. Mitarbeitende lernen die Anforderungen anderer Bereiche kennen und entwickeln ein ganzheitlicheres Verständnis für den kommunalen Service.
Digitalisierung und Bürgernähe im Fokus
Zudem setzt der KSD auf Digitalisierung und moderne Technik. Ziel ist es, sowohl die Einsatzplanung als auch das Fuhrparkmanagement weiter zu optimieren. Ein digitales Beschwerdemanagement-Tool ist bereits in Arbeit, um Hinweise und Anregungen der Bürger noch zielgerichteter zu bearbeiten.