In einer beeindruckenden Demonstration von Gemeinschaftsgeist und Solidarität haben sich am Samstagvormittag, dem 29. April, in Dorsten rund 100 Bürger innerhalb von rund vier Stunden zur Typisierung bei der DKMS eingefunden.
Unter dem Motto „Vest zusammen: Aktion gegen Blutkrebs“ ließen sich auf dem Platz der Deutschen Einheit im Kampf gegen Blutkrebs rund 100 Menschen typisieren.
Die Aktion wurde in Zusammenarbeit mit der Stadt Dorsten, dem Kreis Recklinghausen und weiteren zehn Städten, der Feuerwehr, Löschzug Altstadt, Radio Vest, Team Atlantis und dem Arbeiter-Samariterbund (ASB) ins Leben gerufen.
Bürgermeister Tobias Stockhoff unterstrich den Zusammenhalt in der Stadt Dorsten und dass das Leid und die Notlage im Zusammenhang mit Blutkrebs vielen Menschen nicht egal seien.

Drei Stäbchen um Speichel und Zellen zu sammeln
Für alle freiwilligen Spender gab es drei Stäbchen – eines für die linke, eines für die rechte Seite und eines für den gesamten Mundbereich. Die Teilnehmer müssen die Stäbchen für eine bestimmte Zeit im Mundraum hin und her schieben, um eine ausreichende Menge an Speichel und Zellen zu sammeln. Dies ermöglicht es, die Gewebemerkmale des Spenders zu identifizieren. Während die Teilnehmer die Stäbchen im Mund hin und her schoben, bemerkte einer von ihnen humorvoll, dass der Geschmack der Stäbchen nicht gerade nach einem Gourmet-Menü schmeckte. Nachdem die Proben genommen wurden, werden sie zur Analyse an ein Labor geschickt. Die Ergebnisse werden dann in einer weltweit vernetzten Datenbank gespeichert, um bei Bedarf einen passenden Spender für einen Patienten zu finden.

Helfen, wenn man kann
Grundsätzlich konnte sich jeder gesunde Mensch im Alter zwischen 17 und 55 Jahren als potenzieller Stammzellenspender registrieren lassen. Auch junge Menschen wie der 22-jährige Marlon Grünig beteiligten sich an der Aktion. „Wenn es sich schon so anbietet, anderen Menschen zu helfen, dann beteiligen wir uns gerne, auch in unseren jungen Jahren, daran“, sagte er. Die 20-jährige Chantal Wollmann stimmte zu: „Ich möchte auch helfen und wenn man das machen kann, dann sollte man es auch machen.“
Und auch Christian ließ sich registrieren. Auf die Frage warum, erklärte er schmunzelnd, dass seine Frau dies wünschte.

Grillspezialisten vom Löschzug Altstadt
Maurice May, Nico Wischerhoff und Jan Bücker vom Löschzug Altstadt waren für das Grillen zuständig. Innerhalb von gut zweieinhalb Stunden gingen gegen eine freiwillige Spende rund 250 Speisen vom Grill. Die drei zeigten sich zufrieden und betonten die hohe Spendenbereitschaft für die DKMS. Ebenso auch am Stand vom Atlantis, wo die Besucher mit süßem Gebäck verwöhnt wurden.

Danke für den Einsatz
Bürgermeister Stockhoff zeigte sich am Ende der Aktion um 14 Uhr zufrieden und freute sich über das Ergebnis. „Es ist grandios, wie viele Menschen sich hier beteiligen. Wir alle arbeiten zusammen. Wir haben heute einige Lebensretter dazubekommen. Das zeigt einmal mehr, dass Dorsten zusammenhält, besonders in kritischen Situationen, um gemeinsam zu helfen“, sagte Stockhoff und bedankte sich aufrichtig bei allen Beteiligten für ihren Einsatz.
Stammzellspende ist von unschätzbarem Wert
Doch trotz dieses kleinen geschmacklichen Mankos waren rund Teilnehmer der Aktion bereit, dieses kurze Unbehagen in Kauf zu nehmen, um sich für den Kampf gegen Blutkrebs einzusetzen. Dann ist der Geschmack der Stäbchen nur ein flüchtiger Moment, der schnell verfliegt, während die potenzielle Rettung eines Menschenlebens durch eine erfolgreiche Stammzellspende von unschätzbarem Wert ist.