Eine neue Spendenaktion der Dorstener Wohlfahrtsverbände soll Familien mit geringen Einkommen unterstützen, die keine Leistungen beziehen und trotzdem in Not geraten.
„Dorstener Soli der Warmherzigkeit“ heißt eine neue Spendenaktion der Dorstener Wohlfahrtsverbände. Die Aktion soll Geringverdiener ohne Anspruch auf Leistungen unterstützen, bei denen die Kostensteigerungen der letzten Monate tiefe Existenzsorgen ausgelöst hatten.
300 Euro Energiegeld gespendet
Die ursprüngliche Idee stammt von Ruth Lange. Sie ist eine vielfältig engagierten Bürgerin, die dabei vor allem die 300 Euro Energiegeld im Blick hat. Im September kam die Summe mit den Gehältern und jetzt mit der Rente. „Ich kenne etliche Dorstener, die darauf nicht angewiesen und bereit sind, dieses Geld oder einen Teil davon mit anderen zu teilen, die es viel nötiger haben“, sagt Lange. Bürgermeister Tobias Stockhoff griff die Idee auf. Er bat die Wohlfahrtsverbände um Unterstützung, die durch die „Aktion Adventslichter“ bereits seit 20 Jahren in einem Netzwerk verbunden sind.

Nicht jeder kann sich leisten, zu spenden
„Mir ist bewusst, dass selbst der ordentlich verdienende Mittelstand schwer an den Kosten zu tragen hat, auf vieles verzichten muss und mancher eine solche Bitte um Spenden derzeit als Zumutung empfinden wird“, sagt Bürgermeister Stockhoff. „Aber wir dürfen diejenigen nicht aus dem Blick verlieren, die arbeiten und damit trotzdem so wenig verdienen, dass sie angesichts der hohen Lebensmittelkosten in der letzten Woche des Monats nicht mehr wissen, wie sie den Kühlschrank für sich und ihre Kinder vollmachen sollen. Daher begrüße und unterstütze ich die Aktion als wichtiges Zeichen für den solidarischen Zusammenhalt in unserer Stadt.“

Viele Wohlfahrtsverbände sind mit im Boot
Beteiligen werden sich Caritas, AWO, die Mobilen Jugendhilfen in Wulfen, Hervest, Holsterhausen und der Altstadt, Kinderschutzbund, Wohnungslosenhilfe der Diakonie, Sozialdienst katholischer Frauen, Lebenshilfe, Haldenwangschule, Vereinigung für sozialpädagogische und wirtschaftliche Betreuung sowie das Kinder-, Jugendlichen- und Familienzentrum (KiJuFaz) Wulfen.
Spenden erhalten besonders bedürftige Familien
Eingehende Spenden sammeln sich zunächst auf einem Konto des Caritasverbandes Dorsten. Zahlungen aus den Spendengeldern erhalten sollen Familien, deren Situation den Verbänden bekannt ist. „Jedem aus unserem Kreis fallen auf Anhieb drei, vier Familien ein, die in dieser Krise trotz Arbeit und Einkommen um ihre Existenz kämpfen müssen. Wir werden aus Spenden nicht allen Menschen alle Nöte abnehmen können. Aber es wäre toll, wenn wir in besonders krisenhaften Fällen etwas Erleichterung schaffen und das bitterste Elend abwenden können“, sagt Frank Müller, Teamleiter im Kinder-, Jugendlichen- und Familienzentrum (KiJuFaz) Wulfen.
Verteilung soll im Februar beginnen
Die beteiligten Verbände und Institutionen werden von ihnen betreute Familien für eine Unterstützung vorschlagen und dabei auch schon Prioritäten festlegen. Konkret festgelegt werden die Auszahlungen dann unter Betrachtung der Einzelfälle in einem Kreis aus Vertretern der Betreuer. Sabine Cremer vom Caritas-Verband: „In solchen gemeinsamen Absprachen haben wir auch in der Vergangenheit sicherstellen können, dass Spenden dort ankommen, wo sie am dringendsten gebraucht werden.“ Die Verteilung der Spenden soll ab Februar erfolgen. Dann erhalten die Familien die Jahresrechnungen von ihren Versorgern. Viele werden dann sicherlich noch einmal in zusätzliche Nöte geraten.
Wer einen „Dorstener Soli der Warmherzigkeit“ leisten möchte, kann diesen einzahlen auf das Konto:
Vereinte Volksbank
IBAN: DE16 4246 1435 0136 3006 01
Zur Vorlage beim Finanzamt reicht bis 200 Euro der Überweisungsbeleg. Wer bei höheren Spenden eine Quittung möchte, gebe auf der Überweisung bitte seine Postanschrift mit an.