34 Schüler und drei Lehrkräfte der Gesamtschule Wulfen haben an einem dreitägigen Digital-Detox-Projekt teilgenommen. Ziel sei es, den eigenen Medienkonsum bewusst zu reflektieren und Alternativen zur Smartphone-Nutzung zu entdecken.
Die Projektleitung integrierte laut Mitteilung der Gesamtschule Wulfen vom 24.03.2025 Medienpädagoge Martin Reuer, der das Konzept gemeinsam mit dem Lokalradio Vest bereits im Vorjahr in einer kürzeren Version erprobt hatte.
Einstieg mit Handysammelbox und Erwartungsrunde
Zu Beginn des Projekts gaben die Teilnehmenden ihre Smartphones ab. Es folgt eine erste Reflexion über die eigenen Erwartungen und möglichen Herausforderungen. Viele Schülerinnen und Schüler hatten sich laut Mitteilung der Schule zunächst unsicher gezeigt – doch bereits am ersten Tag hatten sich die meisten offen auf das Experiment eingelassen.

Bildschirmzeit zwischen einer und neun Stunden
Eine Analyse der individuellen Bildschirmzeiten ergab große Unterschiede: Die tägliche Nutzung habe zwischen einer und neun Stunden gelegen. Diese Erkenntnisse hätten einen guten Ausgangspunkt für die anschließenden Gespräche und Gruppenarbeiten geboten, so die Projektleitung.
Erwachsene verzichten auf – bewusstes Zeichen
Auch Martin Reuer und die Digitalisierungsbeauftragte Dr. Katlen Schwane verzichteten für die Projektdauer bewusst auf ihre Smartphones. Damit wollte sie ein Zeichen setzen und sich in die Lage der Schülerinnen und Schüler versetzen. „Ein Leben ohne ständige digitale Erreichbarkeit ist auch für Erwachsene herausfordernd – aber zugleich eine bereichernde Erfahrung“, betonte Reuer.
Austausch, Kreativität und persönliche Gespräche
Im Mittelpunkt des Projekts stehen intensive Reflexionsrunden, Diskussionen und gemeinsame Aktivitäten. Die Teilnehmenden beschäftigen sich mit Fragen wie: Wie oft denke ich an mein Handy? Was veränderte sich im Alltag ohne digitale Ablenkung? Welche Alternativen gibt es zur Smartphone-Nutzung?
Viele nutzen die gewonnene Zeit für persönliche Gespräche, kreative Beschäftigungen oder bewusstes Inneres. Auch jene Jugendlichen, die ihr Handy nicht abgegeben hatten, wurden in die Diskussion einbezogen – ihre Perspektiven bereicherten die Auseinandersetzung mit dem Thema zusätzlich.
WDR berichtet über das Projekt
Am zweiten Projekttag besuchte ein Team der WDR Lokalzeit die Gruppe und sprach mit den Teilnehmenden über ihre bisherigen Erfahrungen. Der TV-Beitrag soll am 9. April im Abendprogramm des WDR ausgestrahlt werden und die Eindrücke von Schülern, Lehrkräften und Projektleitung dokumentieren.
Ausblick: Digital-Detox als fester Bestandteil?
Schulleiter Hermann Twittenhoff und die didaktische Leiterin Susanne Öngören zeigen sich laut Mitteilung beeindruckt vom Verlauf des Projekts. Beide könnten sich vorstellen, das Digital-Detox-Angebot künftig jährlich in der Fastenzeit zu etablieren.
„Es war beeindruckend zu sehen, wie die Schüler mit der Herausforderung umgingen und welche positiven Effekte die Auszeit von digitalen Geräten hatte“, so Öngören. Twittenhoff ergänzte mit einem Augenzwinkern: „Bis zur nächsten Durchführung wird wahrscheinlich bei dem einen oder anderen Schüler genug Bildschirmzeit gesammelt sein, um eine digitale Pause wirklich zu schätzen.“
Zufriedenheit bei der Projektleitung
Projektleiter Martin Reuer zog ein positives Fazit: „Es war beeindruckend zu sehen, wie engagiert die Schüler dabei waren und wie sie die digitale Auszeit genutzt haben, um sich auf neue Erfahrungen einzulassen. Wir haben viele spannende Reflexionen und wertvolle Gespräche geführt.“