Baum als symbolisches Geschenk. Ein neues Hochzeitwäldchen in Rhade ist entstanden.
Mit dem frischgepflanzten Obstbäumchen soll auch die Liebe der Eheleute mit den Jahren immer mehr wachsen.

Die Stadt Dorsten bot erneut Ehepaare die Gelegenheit, aus Anlass einer Hochzeit einen Obstbaum im neuen, sechsten Dorstener „Hochzeitswald“ im Kreuzungsbereich Wulderheideweg/Schlehenweg in Rhade zu pflanzen.

Die Mischung war ausgewogen. Jeweils zehn Apfel-, Pflaumen- und Kirschbäume wurden in die Erde gesetzt. „Es ist in der Tat seit über zwei Jahrzehnten in Dorsten ein schöner Brauch, dass die Möglichkeit einmal im Jahr besteht, in einem sogenannten Hochzeitswäldchen einen Obstbaum zu pflanzen“, so Bürgermeister Tobias Stockhoff, der in seiner Funktion als Standesbeamter diese Aktion am Nachmittag begleitete.

Früchte der Liebe
Darüber hinaus sei ein Baum ein schönes Symbol dafür, dass er Früchte trägt. Wie auch die Ehe, die Liebe Früchte tragen soll. „Damit meine ich nicht nur den Nachwuchs, sondern, dass natürlich die Liebe zwischen zwei Menschen sich auf die Menschen im Umfeld überträgt. Im positiven Sinn, denn bekanntlich ist Liebe dass, was man verschenken kann, ohne das es weniger wird“.

Kleine Bio-Reservate
Diese Pflanzaktion hat für die Ehepaare nicht nur einen hohen symbolischen Wert, sondern schärft in der Bevölkerung auch das Bewusstsein für den Erhalt und die Sicherung von wertvollen Natur- und Lebensstrukturen. „Gerade die verschiedenen Streuobstwiesen, die wir in den letzten Jahren angelegt haben, entwickelten sich in der Stadt zu echten Bio-Reservaten und Rückzugsräumen für Bienen und Insekten“, ergänzte Stockhoff.

Einen Tipp, bevor die Ehepaare zum Spaten griffen, gab Stockhoff noch mit auf dem Weg: „Ich kann ihnen sage, wenn sie heute das Grüne nicht nach untern, sondern nach oben pflanzen, dann haben sie relativ gute Chancen, dass sie in drei bis fünf Jahren die ersten Früchte ernten können“.
Von 1989 bis 2018 wurden bisher insgesamt 291 Obstbäume (Apfel, Kirsche, Birne, Pflaume) an fünf Orten gepflanzt.

Der Standort in Rhade ist neu und hier entsteht also das nunmehr sechste Hochzeitswäldchen. Das Interesse an einem „persönlichen Baum“ war groß.
27 Ehepaare hatten sich zu Aktion angemeldet
Wie das Ehepaar Birgit und Hans-Jürgen Ehlert aus Ulfkotte. „Wir finden die Idee klasse. Es ist nicht nur etwas, als bleibende Erinnerung für unsere Ehe, sondern auch etwas Gutes für die Natur. Außerdem wird uns der Apfelbaum darüber hinaus auch noch Glück bringen“.

„Im Leben sollte man einen Baum gepflanzt haben. Das haben wir nun gemacht und finden die Idee super“, sagen einstimmig Melanie und Daniel Hein. Sie schlossen den Bund der Ehe im Oktober 2018.

Selbstbefruchender Baum
Auf Nummer sicher ging das Ehepaar Kathrin und Gianluca Fonte aus Duisburg. Sie gaben sich 2018 im Schloss Lembeck das Ja-Wort. Für den Fall, dass die natürliche Bestäubung durch Bienen nicht klappt, brachten sie ihren eigenen Apfelbaum der Sorte „Apfel Ecolett“ gleicher selber mit. „Diese Sorte ist selbstbefruchtend. Damit können wir mit Gewissheit sagen, dass der Baum zukünftig Früchte tragen wird“, sagte Kathrin und lachte.

Unterstützt wurde die Baumpflanzaktion von Michael Loick und Nadine Stoffel vom Tiefbauamt der Stadt Dorsten.
Nachdem die jungen Obstbäume fachgerecht in die Erde gesetzt und festgebunden waren, überreichte Bürgermeister Stockhoff als kleine Erinnerung allen Paaren noch ein Blümchen.
Petra Bosse