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Donnerstag, März 27, 2025
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Gelebte Integration beim „aid“

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Das Team des Integrationsvereins: (v. l) Petra und Norbert Weiß, Nachtuman Hami, Bionda Besta und Simone Drescher Foto: Christian Sklenak

Am heutigen Montag spielen rund 25 Kinder gemeinsam auf dem Sportplatz an der Marler Straße. Sie interessiert nicht, welche Hautfarbe ihre Spielkameraden haben oder welche Sprachen sie sprechen. Sie verstehen sich ohne Worte und haben einfach nur Spaß.

Bei uns kann jeder mitmachen 

Da die in der ZUE untergebrachten Flüchtlingskinder weder die Schule noch den Kindergarten besuchen dürfen, waren sie für lange Zeit in der Zentralen Unterbringung isoliert. „Der Austausch mit Dorstener Kindern fehlte völlig, aber der ist sehr wichtig für die Integration“, betont Petra und fährt fort. „Aber auch in ‚normalen‘ Zeiten ist es nicht nur für Kinder aus der ZUE schwer, in Vereinen Fuß zu fassen. Auch für Kinder aus der Bildungsteilhabe ist die Hürde, in Vereinen Sport zu treiben, hoch.“  
Ihr Mann und Übungsleiter Norbert erzählt weiter: „Das wollten wir gezielt ändern und haben daher diesen Verein gegründet, in dem wirklich jeder mitmachen kann. Wir sind breit aufgestellt und bieten Kurse für Familien und Kinder, aber auch separat für Frauen und Männer an.“  

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Eine Urkunde für jedes Kind

Heute üben die Kleinen fürs Sportabzeichen. Ob sie die Anforderungen schaffen, das ist hier nicht wichtig. Jedes Kind bekommt eine Urkunde. „Entweder bekommen sie die offizielle Urkunde oder eine von uns, denn jede und jeder Einzelne hat sich schließlich angestrengt. Das muss belohnt werden“, erklärt Petra Weiß, die sowohl für die Eltern-Kind-Sportkurse als auch für die Wirbelsäulenkurse zuständig ist.  
Von Vereinsgründung an trainiert auch Sportlehrerin Simone Drescher die quirligen Grundschulkinder sowie einige Kinder aus der Zentralen Unterbringungseinrichtung. „Ich bin mit viel Herzblut dabei“, kann sie nur kurz erwähnen, dann fordern die Kleinen schon wieder ihre Aufmerksamkeit.   

aid: der Stützpunktverein für Integration

„Leider dürfen wir nicht mehr in die ZUE gegenüber, um die Kinder dort abzuholen“, bedauert Petra. „Wir rufen daher nun kurz an, dass wir jetzt wieder Sport machen und die Kleinen oder auch die Erwachsenen kommen zu uns auf den Sportplatz.“ Dabei suchen die Kinder heute gezielt die Nähe zu Nachtuman aus Syrien, die sowohl arabisch und kurdisch als auch deutsch spricht. Die 21-Jährige hilft als Sporthelferin aus, wird aber in Kürze den Trainerschein in Angriff nehmen. Bei Ballspielen oder leichtathletischen Übungen lernen die Mädchen und Jungen so nebenbei auch noch ihre ersten deutschen Worte. 
„Wir sind ein anerkannter Stützpunktverein für Integration im Kreis Recklinghausen und werden daher vom DOSB, dem DeutschenOlympischenSportBund gefördert“, erzählt die Vereinsgründerin zu Recht nicht ohne Stolz. In den wenigen Jahren seit der Gründung konnte sich der Verein gut etablieren durch Sport- und Spielfeste, bei denen arabisches Essen angeboten wurde oder durch Ferienangebote. Auf einer gemeinsamen Weihnachtsfeier in der Zentralen Unterbringung brachte der Verein mit Unterstützung der Mr. Trucker Kinderhilfe die verschiedenen Kulturen zusammen. „Das war übrigens einer meiner schönsten Weihnachtsfeiern“, erinnert sich die engagierte Trainerin. 
aid-dorsten.jimdofree.com 

Übungsleiter gesucht

Der Verein sucht Interessierte, die im Verein auch als Sporthelfer und Übungsleiter ausgebildet werden können. Neben der erwähnten Kindersportgruppe, werden auch Kinderballett mit Bionda Besta, Hobbyfußball mit Nasrathulla Azimi und Cricket mit Fazil Mangal angeboten. Wegen der Pandemie können Kinderballett, Fußball und Cricket derzeit leider nicht durchgeführt werden.  

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