Von Menschen für Menschen
Dorsten. Mitten in dieser Stadt liegen sie verborgen: Die Geschichten, die auf Taten folgen. Geschrieben von Menschen, die sich und andere bewegen. Die ihre Heimat gestalten. Hier hat auch der Verein Graues Gold seine Wurzeln.
Seit Gründung des Vereins im Jahr 2009 ist viel gewachsen. Ein Generationenhof und ein Gnadenhof werden auf den Weg gebracht. Eine Stiftung, die sich für Jung und Alt einsetzt. Hinter all dem steckt im Ursprung Iris Koczwara, Vorsitzende der Organisation. Aus Liebe und Herzblut zu den Tieren und Respekt vor dem Leben hat sie das geschaffen, was Graues Gold heute ausmacht.

Der Verein setzt sich mit rund 50 Tierhaltern und ihren Lieblingen ein. Sie besuchen etwa 800 Bewohner in neun Seniorenheimen in und um Dorsten. Zumindest war es so. Vor Corona. Hundehalter kamen mit ihren Vierbeinern vorbei und zauberten älteren Menschen ein Lachen ins Gesicht. Mit Corona waren die Besuche leider nicht mehr möglich. Auch jetzt ist der Betrieb nicht derselbe. Aktuell darf der Verein Graues Gold lediglich ein Seniorenheim besuchen.
Graues Gold arbeitet nur mit ausgewählten Tieren
Alle anderen bleiben vorsichtig. Auch die Tierhalter der Hundevisiten selbst sind vorsichtiger als zuvor. Dennoch sind Helfer immer willkommen. Bevor ein Tier zu den älteren Menschen gelassen wird, erfolgt ein Wesenstest: Darin wird auf den Charakter des Tieres geschaut. Ist der Hund gutmütig, sensibel und wesensstark, erhält der Halter ein Zertifikat. Das qualifiziert ihn zu den Besuchen in den Seniorenresidenzen.

Mit den Hundevisiten setzen sich die ehrenamtlichen Helfer dafür ein, dass sich die Situation der Senioren verbessert: Denn durch den regelmäßigen Kontakt zu Tieren lassen sich nachweislich das seelische und körperliche Wohlbefinden der Senioren verbessern, ist sich das Team einig.
Emotional bewegende Momente
„Einem Pfleger standen die Tränen in den Augen, als er sah, wie eine Seniorin, die seit Jahren nicht mehr sprach, ihre Worte wiederfand.“, erinnert sich Iris Kozcwara an einen für sie emotional bewegenden Moment.
Den ehrenamtlichen Helfern geht es hier vor allem um Menschlichkeit. Darum, das Leben farbenfroh zu gestalten. Es im Alter nicht verblassen zu lassen. Und genau das drückt der Name Graues Gold aus. So nennen Menschen in Skandinavien ältere Menschen und drücken damit ihre Wertschätzung aus. So kann man viel von Älteren und ihrer Lebenserfahrung lernen.
Graues Gold fördert Projekte
Im Umgang mit Menschen und Tieren braucht es Nachhaltigkeit und Nachsicht. Rücksicht und Toleranz. Verantwortung und Vertrauen. All dessen sind sich die Helfer von Graues Gold bewusst. Um das auch den Kindern von vorneherein mit auf den Weg zu geben, wurde das Projekt „Fördertürmchen“ ins Leben gerufen.

Ein Projekt, das Kindern aus Schulen und Kindergärten den richtigen Umgang mit Tieren vermittelt: Alle brauchen Liebe. Kinder wie Tiere. Und doch wird Tierliebe auf Seiten der Menschen oft falsch verstanden. Das „Fördertürmchen“ und der Einsatz der ehrenamtlichen Crew soll dem entgegenwirken. Baut auf gegenseitiges Verständnis. Eine Freude, die das Herz aufnimmt und weiter in die Welt hinausträgt.
Veggies Cookies – regelmäßige Events
Der Verein finanziert sich durch Spenden und Einnahmen. Unter anderem im vegetarisch-veganen Restaurant Veggies Cookies, das 2016 eröffnete. Hier stellen sich Vereine und Initiativen vor. Neulich war unter anderem das Tierheim Dorsten zu Gast. Außerdem gibt es diverse Veranstaltungen. Kochkurse und Co.
Einmal im Monat lädt das Team zum kulinarischen Länder-Themen-Abend ein. Am 24. Oktober ist ein polnischer Abend mit Sauerkraut und gefüllten Teigtaschen, den berühmten Pirogge, geplant. Die Abende werden stets landestypisch musikalisch untermalt. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Daher bittet das Team um Anmeldung unter 02362-44442 oder [email protected] gebeten. Mit jedem Besuch unterstützen die Gäste hier gemeinnützige Zwecke.
Weitere Infos gibt es unter www.graues-gold.de
Hier noch ein aktueller Fall, der Unterstützung braucht: „Der Kater Costa ist ein Opfer falsch verstandener Tierliebe. Er ist ein Straßenkater und von einer jungen Frau mit einem gefälschten Impfausweis aus dem Griechenland Urlaub mitgebracht worden. Er hat einen Platz beim Grauen Gold gefunden. Genau genommen bei Iris Koczwara die sich sofort um einen Gesundheitscheck und eine Kastration für den kleinen gekümmert hat. Dabei kam leider heraus, dass der Kleine sehr krank ist.
Als die vermeintliche Urlauberin über die Kosten informiert wurde, hat sie Iris wissen lassen, dass sie eigentlich zu nichts verpflichtet sei, denn sie hätte das ja nicht in Auftrag gegeben. Der Kater hat bei Iris ein endgültiges zu Hause gefunden. Diese Aktion riss ein ziemliches Loch in die Finanzen des „Grauen Golds“. Deswegen wird um Spenden gebeten, weil auch die zukünftige Betreuung von Costa ziemlich kostenintensiv sein wird. Helfen können Interessierte über PayPal: [email protected] oder Graues Gold e.V.; DE71 4265 0150 1010 0331 97