Viele Menschen möchten gerne ein Instrument erlernen. Kann man das aber auch ohne Lehrer schaffen? Unser Schülerpraktikant Mathis Frinken (17) macht dies mit Erfolg und hat einige Tipps parat.
Musik hat uns Menschen schon immer begleitet und ist ein wichtiger Teil unserer Kultur. Da trifft es sich gut, auch selbst ein Instrument spielen zu können. Zum einen kann man damit andere beeindrucken und Applaus erwarten. Zum anderen kann für einen Selber eine Befreiung des Geistes und der Gefühle sein.
Doch was ist, wenn man kein Instrument spielen kann? Keine Sorge, dafür gibt es eine Lösung. Bringen Sie sich das Instrument einfach selber bei!
Sind Sie bereit für ein Instrument?
Zuerst muss überlegt werden, ob man bereit ist, sich stetig mit einem Instrument auseinander zu setzen. Um ein Instrument selbst erlernen zu können, braucht man Geduld und viel Zeit. Wenn beides nicht vorhanden ist, ist eine erfolgreiche Lernphase nahezu ausgeschlossen.
Der zweite Punkt ist der Spaß. Wenn kein Spaß beim Lernen und, noch schlimmer, kein Spaß bei den erreichten Fortschritten vorhanden ist, wird sich das auf Ihr Können abzeichnen. Suchen Sie sich ein Instrument, welches Sie besonders anspricht. Belassen Sie es zunächst bei einem Musikinstrument, um Ihre volle Konzentration auf dieses richten zu können.
Als drittes müssen Sie sich ohne Lehrer im Klaren sein, dass es niemanden gibt, welcher sagt was gut und was schlecht, was falsch und was richtig ist. Sie sind Ihr eigener Lehrer und müssen sich selbst korrigieren. Als Anforderung dafür sind ein gutes musikalisches Gehör, welches Sie bemerken lässt, wann ein falscher Ton gespielt wurde, und eine gewisse Selbstdisziplin für ein gutes Durchhaltevermögen von Nöten.
Treffen diese Dinge zu? Sind Sie sicher, dass Sie voll und ganz bereit sind? Dann entscheiden Sie sich, welchen Weg sie gehen möchten.

Der theoretische Weg: Anstrengend, aber lukrativ
Es gibt verschiedene Arten, ein Instrument selbst zu erlernen. Können Sie bereits Noten lesen? Dann können Sie sich Notenblätter besorgen und nach und nach schwierigere Stücke spielen. Sie können aber auch nach Gehör spielen. Dafür ist ein gutes musikalisches Gehör jedoch ein Muss, ebenso wie die Grundlagen der Akkorde und Tonarten. Sie sollten die Akkorde benennen können, Dur und Moll auseinanderhalten können und wissen, wie Sie diese im Verhältnis zu spielen haben. Um das Verhältnis zwischen verschiedenen Akkorden kennen und anwenden zu können, muss jedoch erst die tonale Harmonik erlernt werden. Dazu gehört das Wissen, was eine Tonika und was eine dazu gehörige Dominante und Subdominante überhaupt ist.
Warum Sie das lernen sollten? Wenn Sie diese Dinge erlernt haben, etwa durch einfache Internetrecherche, können Sie mit Übung nach freiem Gehör Lieder mitspielen, ohne Noten zu benötigen oder auf ein Lied beschränkt zu sein.
Der praktische Weg: Simpel, aber einschränkend
Und was ist mit denen, die einfach ohne viel Theorie ein Lied spielen wollen? Keine Sorge, dafür gibt es auch eine einfache Lösung.
Im Internet, zum Beispiel auf Youtube, gibt es viele verschiedene Tutorials. In einigen wird die bloße Tasten-, oder Saitenreihenfolge auf einem Instrument für ein Lied gezeigt. Damit können Sie Melodien für klassische Instrumente wie Klavier und Gitarre, oder auch Grundbeats für das Schlagzeug erlernen. Hierbei gibt es klare Unterscheidungen zwischen Anfängertutorials und Tutorials für Fortgeschrittene. Jedoch wird bei dieser Lerntechnik kein freies Spielen gefördert. Diese beschränkt sich auf das reine Auswendiglernen von Ton- und Schlagabfolgen, welches nicht liederübergreifend angewendet werden kann.
Wichtige Tipps
Tipp 1:
Fangen Sie mit etwas Ruhigem an. Wählen Sie aus, ob Sie als erstes Begleitungen, wie Akkorde auf dem Klavier oder Gitarrengriffe, oder direkt eine Melodie lernen wollen. Beides gleichzeitig führt leicht zur Überforderung und mindert die Lernbereitschaft.
Tipp 2:
Suchen Sie sich Tutorials, in denen klar die Hände des Spielenden zu sehen sind. Eine richtige Spielweise und sichtbare Bewegungen der Hände erleichtern oftmals das Lernen. Es lassen sich Töne und Akkorde schneller wechseln und das Anschlagen einzelner Töne wird zu einem zusammenhängenden Lied.
Tipp 3:
Seien Sie konsequent. Nachlässigkeit bringt schlechte Ergebnisse, welche die Lust am Spielen vergehen lässt.
Tipp 4:
Spielen Sie Ihre geleisteten Fortschritte Anderen vor. Unterstützung und Lob bringen Sie weiter, als Sie glauben mögen. Erst dadurch packt Sie der Ehrgeiz richtig.
Üben, üben, üben…
Ein Instrument selbst zu erlernen, ist also einfacher als gedacht. Sie können aber auch ausschweifend theoretisch werden. Wozu Sie sich entscheiden, hängt am Ende von dem wichtigsten Punkt ab, und zwar dass Sie sich mit ihrer Entscheidung wohl fühlen und Sie dann auch kontinuierlich lernen. Denn egal für welchen Weg Sie sich entscheiden, letztendlich zählt nur eines: Üben, üben, üben…