Unter Einhaltung aller Corona Verordnungen eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen gehört ohne Zweifel zu den schwereren Aufgaben. Was es heißt ein ganzes Stadtfest in dieser Zeit zu organisieren, lässt sich nur erahnen.
Hans Schuster von Nightaffairs hat sich dieser Aufgabe gestellt. Zwischen Zuckerwatte und Paradiesapfel treffen wir ihn am Sonntagnachmittag auf dem Dorstener Herbst- und Heimatfest für ein Resümee.
Dorsten-online: Wir freuen uns riesig, endlich wieder ein Stadtfest in Dorsten feiern zu können. Vielen Dank, dass ihr das Herbst und Heimatfest möglich gemacht habt.
Hans Schuster: Wir sind wirklich froh, dass alle Seiten mitgespielt haben, sowohl die Stadt als auch die Händler. Es sind natürlich ein paar weniger Händler gekommen als das so üblich ist auf dem Herbst- und Heimatfest, aber in der Kürze der Zeit sind wir damit durchaus zufrieden.
Dorsten-online: Wann war für euch klar, dass das Herbst- und Heimatfest dieses Jahr stattfinden kann?
Hans Schuster: Vor ziemlich genau drei Wochen. In drei Wochen so ein Ding hochzuziehen war eine Herausforderung. Momentan sind ja nicht nur die Händler, sondern auch wir sehr eng mit Personal. Unsere Teams waren schon vollkommen eingeplant für die normalen Veranstaltungen, die bei uns laufen. Das ist dann natürlich sehr schwierig zu stemmen. Trotzdem haben wir es sehr gut hingekriegt und mit einer tollen Stimmung hier in der Innenstadt. Das freut uns natürlich auch.
Dorsten-online: Zudem zeigte sich der Oktober an diesem Wochenende von seiner besten Seite.
Hans Schuster: Das Wetter ist herrlich. Es wird abends schnell kühl und trotzdem bleiben die Leute. Was auch zeigt, dass die Leute wirklich Bedarf haben mal wieder rauszugehen, mal wieder was zu sehen. Obwohl das Herbst-und Heimatfest dieses Jahr viel kleiner war, ist es super angenommen worden. Wir haben im Vergleich zu 2019 die vierfache Besucherzahl erreicht. Dies liegt aber auch daran, dass es 2019 extrem verregnet war. Wir haben insgesamt im Durchlauf von Freitag bis Sonntag um die 15.000 Besucher gehabt und das ist schon sehr, sehr gut.
Dosten-online: Wie zuvor angekündigt, bedarf es während der Corona Pandemie bei einer Veranstaltung von solch einer Größe bestimmter Vorschriften zur Sicherung des Infektionsschutzes, deren Einhaltung dann auch kontrolliert werden muss. Wie verlief es mit den 3-G Kontrollen?
Hans Schuster: Die 3-G Kontrolle hat ja im Vorfeld für ganz schön viel Diskussions- und Sprengstoff gesorgt. Es ist das totale Gegenteil eingetreten. Wir hatten nicht erwartet, wie ruhig und entspannt die Leute auf die Kontrollen reagieren. Insgesamt hatten wir etwa 300 Stichprobenkontrollen mit den Kontrollteams gemacht. Zudem haben die Händler immer wieder vereinzelnd Leute angesprochen und sich die Impfausweise oder Tests zeigen lassen. Die Leute sind damit total locker und entspannt umgegangen, also völlig konträr zu dem, was wir vorher im Internet gelesen und gespürt haben. Insgesamt hatten wir zwei Fälle, die murrig wurden wegen dieser Kontrollen, aber ansonsten waren alle easy und entspannt.
Dorsten-Online: Das Herbst- und Heimatfest fand in diesem Jahr in einer Light Edition statt. Nicht die gewohnte große Bühne auf dem Marktplatz, sondern eine kleine Open-Stage. Das Beisammensein wurde mehr in den Fokus gerückt. Vor allem Familien haben sich über das große Angebot für die kleinen Marktbesucher*innen sichtlich gefreut.
Hans Schuster: Das Herbst- und Heimatfest ist durchaus auch als Familienfest gedacht, deshalb finde ich es persönlich auch gar nicht so schlimm, dass jetzt keine Party auf dem Marktplatz war. Die Leute, die sagen „Wir hätten gerne eine große Bühne auf dem Marktplatz gehabt, eine bisschen Party, ein bisschen tanzen“ – Also ich glaube, da muss man Verständnis für haben, das das dieses Jahr einfach nicht ging. Da sagt man auch mal gerne der Veranstalter sei schuld, aber das kennt man von uns, wir können große Bühnen bauen, wir können Bands auf die Bühne holen, aber das wollten wir zu diesem Zeitpunkt einfach nicht. Die Zeiten werden wieder kommen, aber die sind einfach noch nicht da.
Dorsten-online: Hast du einen Ausblick auf den Winterzauber für uns? Dürfen wir auf eine Wiederholung von 2019 hoffen?
Hans Schuster: Seit Donnerstag darf ich offiziell darüber reden: Wir machen den Winterzauber und wir machen den Winterzauber auch in der Dimension wie er 2019 war. Was sich noch herausstellen wird ist, wie wir die Kontrolle beim Betreten der Eisfläche und des Gastro-Zelts durchführen werden. Aber das zeigt dann die jeweilige Corona Verordnung für diesen Zeitpunkt.
Dosten-online: Das sind schöne Aussichten. Wir freuen uns darauf. Vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte Sabrina Czupiol