Ein Trauerspiel in mehreren Akten, mit immer noch offenem Ende.
Keine Frage: die Corona-Krise fordert von den Regierenden die Fähigkeit, notwendige Entscheidungen immer wieder aktuellen Situationen anzupassen.
Gefragt ist aber auch ein Plan, an dem sich die Menschen – wenn auch nur grob – orientieren können.
Ein solchen Plan aber lässt NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer nicht zum ersten Mal vermissen.
Wie sonst lässt sich erklären, dass nun am Samstag, also zwei Tage vor Start der Schulwoche, entschieden wird, die Kinder im Kreis Recklinghausen doch im Distanzunterricht zu Hause lernen zu lassen?
Die Richtigkeit dieser Entscheidung ist nicht anzuzweifeln. Umso mehr aber ihr Zeitpunkt.
Für Eltern gilt es jetzt, spontan die Betreuung ihrer Kinder zu organisieren. Am Wochenende.
Aber Moment: Eltern und Kinder müssen ja erst einmal informiert werden. Der offizielle Weg dafür ist der über die Schule. Da ist am Wochenende aber höchstens der Hausmeister anzutreffen.
Schulleiter und Lehrer werden also versuchen, Eltern und Kinder aus dem Home-Office heraus per Telefon oder Email vom kurzfristig angeordneten Home-Schooling zu unterrichten. Ein Plan sieht anders aus.
Die Grundlage für diese Entscheidung ist dem Schulministerium nicht erst seit Samstag bekannt. Warum also nicht schon früher? Kinder und vor allem Eltern hätten es Frau Gebauer gedankt.