Im Stadtsfeld laden neu gestaltete Infotafeln dazu ein, die Geschichte und Werke berühmter Komponisten zu entdecken, deren Namen 25 Straßen im Viertel tragen. Ziel des Projekts ist es, den Bewohnern den kulturellen Reichtum dieser Persönlichkeiten näherzubringen.
Am gestrigen Abend lud die „Ideenfabrik Stadtsfeld“ zur Vorstellung eines neuen Projekts am Rossiniplatz ein. Die neue Infotafel soll die historische und kulturelle Bedeutung der nach Komponisten benannten Straßen im Stadtsfeld beleuchten.
„Es war ein entscheidender Moment für uns alle“, sagte Gerd Jendrzey und beschreibt damit die Motivation hinter dem neuen Projekt im Stadtsfeld.

Zur feierlichen Eröffnung spielten die Musiker Eva und Daniel Gruber ein Werk von Franz Schubert, das die Stimmung festlich untermalt. „Musik ist für uns ein wesentlicher Bestandteil dieses Projekts“, betonte Gerd Jendrzey von der Ideenfabrik Stadtsfeld.
Komponisten und Straßen als kulturelle Verbindung
„In unserem Stadtfeld tragen 25 Straßen die Namen berühmter Komponisten – von Bach bis Wagner“, erklärte Jendrzey. Das Projekt soll Wissen über diese Persönlichkeiten zugänglich machen. Gleichzeitig soll es eine tiefere Verbindung zwischen den Bewohnern und den Komponisten und ihrer Biografie herstellen. Die Stadtsfelder könnten dabei eine persönliche Beziehung zu den Musikern entwickeln und sagen, dass sie sich mit der Musik von Künstlern wie Franz Liszt auseinandergesetzt hätten. „Im Laufe der Zeit haben sie einiges über ihr Leben, ihre Entwicklungen, Herausforderungen und Erfolge erfahren können, wodurch sie die Musik noch mehr schätzen“, so Jendrzey.

Um diese Verbindung zu stärken, sei eine Infotafel entwickelt worden, die die Biografien und Werke der Komponisten vorstelle. Die Erarbeitung der Inhalte sei nicht nicht nur über einfache Internetrecherchen erfolgt, sondern auch in enger Zusammenarbeit mit Wolfgang Endrös, dem Leiter der Musikschule Dorsten.
Ein Projekt aus Bürgerhand
Die Finanzierung des Projekts gelang überwiegend über das Bürgerbudget der Stadt. Dadurch konnte ein Großteil der Kosten gedeckt werden. Dennoch blieb eine Finanzierungslücke, die mithilfe lokaler Partner und kreativer Lösungen geschlossen wurde. „Es war eine Gemeinschaftsleistung, und ohne die Unterstützung der Nachbarschaft hätten wir das nicht realisieren können“, betonte Jendrzey.

Musikalische Begegnungen für die Nachbarschaft
Regelmäßig lädt die Ideenfabrik, Musiker einzuladen, die Werke der Komponisten in den Straßen aufzuführen, die deren Namen tragen. „Die Nachbarschaft freut sich besonders an lauen Sommerabenden über solche Veranstaltungen“, so Jendrzey weiter. Ein Beispiel sei die Franz-Liszt-Straße, wo die Anwohner das musikalische Erbe von Liszt ehren und gleichzeitig eine persönliche Verbindung zu seiner Musik haben.

Die Anwohner zeigen sich oft auch mit den Biografien der Komponisten vertraut und verbinden sich auf eine tiefere Weise mit deren Werken. Diese lokale Verankerung soll die Bedeutung der Musik im Alltagsleben der Bewohner einbinden und das kulturelle Gedächtnis des Viertels bewahren.
Brücke zwischen Geschichte, Kultur und bürgerlichem Engagement
Bürgermeister Tobias Stockhoff unterstrich die Bedeutung der Ideenfabrik Stadtsfeld als Brücke zwischen Geschichte, Kultur und bürgerlichem Engagement. „Es ist etwas Besonderes, wenn Themen wie Klimaschutz, Kultur und Geschichte miteinander verknüpft werden“, sagte er und fügte hinzu, dass dieses Projekt auch eine starke Bildungsdimension habe. Er lobte auch das Engagement der Stadtsfelder. „Das wird bereits jetzt schon geschätzt. Unabhängig davon, ob es musikalisch, historisch oder bürgerschaftlich ist“.

Zum Abschluss seiner Rede zitierte Stockhoff den Komponisten Max Reger: „Das Schwein und die Künstler haben eins gemeinsam – sie werden erst nach ihrem Tod geschätzt.“ Er fügte jedoch schnell hinzu, dass er diese Aussage nicht teile.