Die Dortmunder Stoner-Rocker Daily Thompson setzten am Freitag, 17. Januar ihre Tour mit ihrem Konzert im ausverkauften Vinylcafé „Schwarzes Gold“ in Dorsten-Hervest fort.
Den Auftakt für Daily Thompsons aktuelle Tour hatte das Rock-Trio bereits im Dezember in Köln gemacht, am vergangenen Freitagabend spielten Daily Thompson zum ersten Mal im Vinylcafé auf dem Zechengelände Fürst-Leopold in Hervest. Support erhielten die Dortmunder von einem weiteren Ruhrpott-Rock-Trio, Zen Trip.
Fahrt mit Zen Trip im Hippie-Bus
Zen Trip schwangen sich zwischen lässigem Blues-Rock und entspannten Psychedelic-Rock-Songs mit langem Instrumentalteil durch ihr Set. Sänger und Gitarrist Bernd Krüger nahm sich dabei immer genug Zeit für seine Ansagen zwischen den Songs, um dem Publikum die Musik auch wirklich nahezulegen: Beim letzten Song sollte sich das Publikum zum Beispiel vorstellen, in einen orangenen Hippie-Bus zu steigen.

Von ihrem einstündigen Set kosteten Zen Trip wirklich jede Sekunde aus. Dafür war letztlich Krüger verantwortlich, der die Gitarrensolos stets nach seinem Belieben anzupassen schien – Bassist und Schlagzeuger orientierten sich sichtlich an ihrem Frontmann, zogen in der Jam-Session aber erfolgreich mit und ernten dafür satten Applaus.

Daily Thompson: Cool, aber fröhlich
Ehe Daily Thompson im überschaubaren Vinylcafé starteten, stimmten sie zu einigen Zwischenrufen noch ihre Instrumente. Bassistin Mercedes „Mephi“ Lalakakis witzelte, dass ihre Band mal in die Ansagenschule von Zen-Trip-Sänger Krüger müsse. Mit „Nimbus“ groovten sich die Dortmunder in ihr Set ein.

Während Frontmann Denny Zaremba und Schlagzeuger Thorsten Stratmann einfach gelassen ihrem Job nachgingen, nahm Lalakakis mit ihrer Energie die Bühne ein, da sie neben Bassspielen und Singen ununterbrochen grinsend und lachend mit Headbangen beschäftigt war. Bei „I’m free tonight“ schaltete sich die Kopfnick-Fraktion unter den Zuschauern ein und in Richtung der Stehtische konnte man schon fast von geschwungenen Tanzbeinen sprechen. Beim titelgebenden Song des aktuellen Albums „Chuparosa“ konnte das Publikum zu blues-rockigeren Klängen auch etwas runterkommen.

Gut vorbereitet
„Du musst jetzt die Gitarre wechseln, sonst wird das hier nichts“, mahnte Lalakakis Frontmann Zaremba vor dem nächsten Song humorvoll an. „Wir spielen jetzt ‚Slow me‘, oder? Nicht?“ Wie die Headliner ihre Setlist genau geplant hatten, blieb unklar, aber Lalakakis verriet: „Erste Show. Wir brauchen keine Setlist.“ Das zuvor angekündigte „Slow Me Down“ folgte dann als letzter Song. Dafür wechselte Zaremba dann auch zur „Scherzgitarre“, wie er sie nannte, einer Cigar-Box-Gitarre. Bei richtig viel Tanzstimmung gab es darauf auch einen Stagedive von der hüfthohen Bühne. Nach ausgiebigem Applaus und der Forderung nach einer weiteren Zugabe verließen Daily Thompson nach etwa 80 Minuten die Bühne.