Malala: Mädchenschicksal fesselt Schüler
Durch die Zusammenarbeit mit der Kulturagentin Ariane Schön erlebte der 8. Jahrgang der Gesamtschule Wulfen wieder einmal Theater ganz hautnah: und zwar im eigenen Klassenzimmer. Eine Stunde lang gab Schauspielerin Sabrina Sauer vor den einzelnen Klassen die Alleinunterhalterin. „Die Performance der Künstlerin war sehr lebendig“, sagte Schulleiter Hermann Twittenhoff. „Die Schüler wurden immer wieder direkt in die Handlung einbezogen und mussten Fragen beantworten.“
Mit 11 Jahren schrieb die Pakistanerin Malala Yousafzai ein Blog-Tagebuch über den Alltag unter den Taliban, die Mädchen verbieten, in die Schule zu gehen. Sie überlebte einen Mordversuch nur knapp und wurde zur jüngsten Friedens-Nobelpreisträgerin. „Das Klassenzimmerstück geht vielen Fragen nach: Wie kann es überhaupt zu einem Attentat wegen Religion kommen? Was ist die Rolle der Medien in der Geschichte? Können wir alle mit elf Jahren so mutig sein, für uns einzustehen?“, erläuterte Katrin Block, die Kulturbeauftrage der Gesamtschule Wulfen. Eine besondere Nähe zum Stück wurde auch dadurch erreicht, dass die Schüler Wörter auf Urdu, der Amtssprache Pakistans, wiederholen mussten und sich so immer besser in die Situation von Malala hineinversetzen konnten.
Der Autor Autor Flo Staffelmayr, der vor kurzem für den Deutschen Jugendtheaterpreis nominiert wurde, erzählte Malala Youzafzais reale Geschichte auf einfühlsame und kluge Weise für Schüler nach: fraglos als Anklage gegen ideologischen Wahn und als Plädoyer für das Recht auf individuelles Glück.
Bildzeile: Wenn Sabrina Sauer (Mitte) das Klassenzimmer in eine Bühne verwandelt, hängen die Schüler der Gesamtschule Wulfen fest an ihren Lippen.
Quelle mit Foto: Gesamtschule Wulfen / Marco Kolks