Das ehrenamtliche Team des Tierheims Dorsten kann aufatmen: Die Stadt Dorsten wird die Einrichtung auch im kommenden Jahr finanziell unterstützen. Insgesamt steigt die Förderung auf 210.000 Euro.
Die Förderung ist hochwillkommen, waren doch viele Kosten für das Tierheim Dorsten in den letzten Monaten massiv gestiegen. Besonders die steigenden Energiekosten, die neue Gebührenordnung für Tierärzte und die Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns ließen die Kasse rasch ins Minus rutschen.
Finanzielle Situation war angespannt
Die Situation wurde so ernst, dass sich das Tierheim mit einer aktualisierten Kostenkalkulation an die Stadt Dorsten wandte. Dabei wurde das Problem schnell deutlich. Auf der Einnahmenseite konnte das Tierheim durch Vermittlung in diesem Jahr 23.385 Euro verbuchen. Dazu kam der Zuschuss der Stadt in Höhe von 142.416 Euro.
Doch dieses Guthaben konnte die laufenden Kosten nicht auffangen. Allein für Futter und Tierbedarf hat der Verein in diesem Jahr bereits 13.225 Euro ausgegeben. Insgesamt weist die Kasse ein Defizit von fast 141.000 Euro auf. Um diese Kosten zu stemmen, hatten sich die Ehrenamtlichen bereits selbst ins Zeug gelegt. Sie hatten Spenden gesammelt, Verkaufsaktionen und Märkte organisiert. Auch ihre eigenen Rücklagen und dem Tierheim gestiftete Erbschaften waren hinzugezogen worden.

Tierheim Dorsten arbeitet eng mit der Stadt zusammen
Das Dorstener Tierheim wird seit 1955 von einem privaten und gemeinnützigen Verein getragen. Somit ist es im eigentlichen Sinne keine städtische Einrichtung. Dennoch erfüllt das Tierheim wichtige Aufgaben für die Stadt Dorsten. Eine wesentliche Hauptaufgabe des Vereins ist seit der Gründung die Verwaltung und Betreuung städtischer Fundtiere. Hier werden auch sogenannte „Gefahrenhunde“ untergebracht.
2013 stimmte der Stadtrat dafür, diese Zusammenarbeit mit einem schriftlichen Vertrag zu regeln. Das Tierheim kümmert sich für die Stadt um die Aufnahme, Unterbringung sowie die Versorgung und Vermittlung von Fund- und Beschlagnahmetieren.

Stadt erhöht den Fördersatz
Eine artgemäße Unterbringung sowie die Pflege und Ernährung der Tiere im Sinne des Tierschutzgesetzes kostet natürlich auch Geld. Aktuell befinden sich im Tierheim 228 Tiere. Darunter sind 51 Hunde, 131 Katzen, 32 Kleintiere sowie 14 weitere Tierarten.
Um die Kostensteigerungen abzufangen soll die bestehende vertragliche Regelung zum 1. Januar 2023 dahingehend angepasst werden, dass die Stadt Dorsten dem Tierschutzverein für die Unterbringung und der Versorgung von Fundtieren einen jährlichen Betriebskostenzuschuss in Höhe von 210.000 Euro gewährt. Dieser soll anteilig quartalsweise ausgezahlt werden.

Großes ehrenamtliches Engagement
Bürgermeister Tobias Stockhoff lobte das große ehrenamtliche Engagement des Tierschutzvereins in den vergangenen Jahren. Bereits unter der damaligen Vorsitzenden Heike Unkel habe der Verein das Hervester Tierheim zu einem anerkannten und gut ausgestatteten Tierheim weiterentwickelt. Maßgebliche finanzieller Unterstützung der Stadt Dorsten, des Landes NRW sowie weiterer Mittelgeber hatte diese Entwicklung entscheidend gefördert.
„Durch hohes ehrenamtliches Engagement sowie von der Stadt Dorsten geschätzten Spendenmitteln im mittleren fünfstelligen Bereich hat der Tierschutzverein gemeinsam mit städtischem Zuschuss sowie den Vermittlungsgebühren den Betrieb des Tierheimes sicherstellen können“, so Bürgermeister Stockhoff. Die Stadtverwaltung sehe sich in der Verpflichtung, die steigenden Energie-, Personal-, Futter und Tierarztkosten auszugleichen.
Tierheim muss kein klassischer Wirtschaftsbetrieb sein
Indem nur ein Teil der sonstigen Einnahmen und Spenden für die Aufnahme und Betreuung von Fundtieren eingesetzt wird, verbleiben dem Verein zugleich freie Mittel für andere ehrenamtliche Tierschutzzwecke. „Damit unterstützt die Stadt Dorsten auch weiterhin die Philosophie des Vereines, kein klassischer Wirtschaftsbetrieb zu sein und erkennt an, dass das ausgeprägte ehrenamtliche Engagement der Mitglieder und Unterstützer über die Pflichtaufgabe hinausgehende Belange des Tierschutzes in Dorsten fördert“, heißt es in der Begründung der Stadt.