Für die Veranstaltungsbranche sind alle Einschränkungen gefallen, es könnte wieder wie in alten Zeiten laufen. Trotzdem blickt Hans Schuster eher pessimistisch in die Zukunft. Warum das so ist, hat er Dorsten-Online in einem Interview verraten.

Hans Schuster ist ein Macher, der es gewohnt ist, anzupacken und zu organisieren. Mit seiner Firma „Nightaffairs Events & More“ veranstaltet er seit vielen Jahren kulturelle Highlights wie die „Dorstener Comedy Night“. Dass die Veranstaltungsbranche von Corona besonders hart getroffen wurde, ist bekannt. Viele Monate lief in diesem Bereich absolut gar nichts. Es gab weder etwas anzupacken, noch zu organisieren. Jetzt sind alle Einschränkungen gefallen, es könnte wieder wie in alten Zeiten laufen. Warum blickt Hans Schuster dennoch eher pessimistisch in die Zukunft?
Dorsten-Online: „Corona scheint erst einmal überwunden zu sein, jetzt kehrt der Alltag zurück. Treten Ihre Künstler wieder in ausverkauften Hallen auf?“
Hans Schuster: „Schön wäre es. Die Lage ist derzeit allerdings eher unerfreulich. Im Anschluss an die Lockerungen wurden wir tatsächlich regelrecht überrannt. Die Menschen wollten raus und wieder etwas unternehmen. Unser „Tanz in den Mai“ war schon zwei Monate vorher ausverkauft. Eine schöne Bestätigung unserer Arbeit. So hätte es weitergehen können.“
Dorsten-Online: „Ging es aber nicht, hört man aus dieser Antwort raus…“
Hans Schuster: „Leider nicht. Im Gegenteil, das Buchungsverhalten vieler Menschen ist derzeit mehr als zurückhaltend. Ich kann nur vermuten, dass das mit den sprunghaft steigenden Preisen in vielen Lebensbereichen zu tun hat. Dabei sind unsere Preise konstant geblieben, obwohl auch die natürlich hätten anziehen müssen. Das haben wir aber ganz bewusst vermieden.
Zu viele Veranstaltungen gleichzeitig können auch nicht der Grund sein. Es gibt sogar deutlich weniger als vor Corona, weil viele Veranstalter wegen der Pandemie aufgeben mussten.“
Dorsten-Online: „Wie macht sich die Zurückhaltung bei den Tickets konkret bemerkbar?“
Hans Schuster: „Für Freitag stand die „Dorstener Comedy Night“ auf dem Programm. Vor Corona haben wir für diese Veranstaltung problemlos 200 bis 220 Karten verkauft. In diesem Jahr waren es nicht einmal 30. Deswegen mussten wir die „Dorstener Comedy Night“ schweren Herzens absagen.“
Dorsten-Online: „Wie geht es weiter?“
Hans Schuster: „Am Samstag folgt schon die „Prisma Revival Party“ auf Fürst Leopold. Auch in diesem Jahr sind natürlich die Original-DJs aus dem Prisma Dorsten dabei. Die rund 500 Tickets waren früher innerhalb von drei bis vier Tagen ausverkauft. Davon sind wir in diesem Jahr weit entfernt. Trotzdem wird die Veranstaltung stattfinden.“
Dorsten-Online: „Das ist nicht nur für Sie als Veranstalter, sondern auch für die Künstler sicher eine schmerzhafte Erfahrung. Was nutzt es der Kulturbranche, wenn sie sich wieder präsentieren darf, aber kaum jemand kommt?“
Hans Schuster: „Absolut. Die Veranstaltungen leben von den Fans. Deshalb hoffe ich, dass hier wieder ein Umdenken stattfindet und auch für Samstag noch weitere Tickets verkauft werden können. Im Vorverkauf gibt es die zum Preis von 12 Euro an den bekannten Vorverkaufsstellen, an der Abendkasse kosten sie 15 Euro.
Dorsten-Online: „Wir drücken die Daumen und wünschen viel Erfolg!“