Der Verkehrsunfallbericht 2024 des Kreises Recklinghausen zeigt eine insgesamt positive Entwicklung: Die Zahl der Verletzten bei Verkehrsunfällen ist zurückgegangen. Dennoch gab es zwölf Verkehrstote zu beklagen, davon sechs in Dorsten. An zwei Stellen in Dorsten kracht es besonders oft.
Besonders auffällig ist die gestiegene Zahl von Unfällen mit Pedelec- und E-Scooter-Fahrern, was auf die vermehrte Nutzung dieser Verkehrsmittel zurückzuführen ist. Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen betont die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen: „Jedes Leben zählt – wir müssen unsere Anstrengungen weiter intensivieren, um die Zahl der schweren Unfälle zu reduzieren.“ Ein besonderer Fokus soll dabei auf die wachsende Zahl verunglückter Seniorinnen und Senioren gelegt werden, insbesondere bei Rad- und Pedelec-Fahrern. Geplante Präventionsmaßnahmen wie gezielte Trainings sollen hier Abhilfe schaffen.

Erfreulich ist hingegen der Rückgang der Verletztenzahlen bei Kindern und Jugendlichen. Dieser positive Trend wird durch anhaltende Verkehrserziehungsprogramme gefestigt. Auch die Zahl verunglückter Motorradfahrer bleibt entgegen dem Landestrend stabil.
Ein besorgniserregender Anstieg zeigt sich bei illegalen Autorennen. Im vergangenen Jahr wurden 67 solcher Rennen im Kreis Recklinghausen und in Bottrop registriert, 14 mehr als im Vorjahr. „Illegale Rennen und Raserei haben auf unseren Straßen keinen Platz“, stellt Zurhausen klar. Die Polizei setzt auf konsequente Kontrollen, um diese gefährlichen Aktivitäten zu unterbinden.
Dorsten: Steigende Unfallzahlen und identifizierte Unfallschwerpunkte
Entgegen dem allgemeinen Trend im Kreis Recklinghausen verzeichnete die Stadt Dorsten im Jahr 2024 einen Anstieg der Verkehrsunfälle. Besonders bitter: Mit sechs Verkehrstoten auf Dorstener Straßen hat das vergangene Jahr einen neuen traurigen Höhepunkt erreicht. Zum Vergleich: In den Jahren 2020 bis 2023 gab es insgesamt zwei Verkehrstote.
Die Polizei hat 2024 dabei zwei besonders auffällige Unfallschwerpunkte identifiziert:
- Ecke Bismarckstraße / Marienstraße: Unfälle beim Einbiegen und Kreuzen
- Ecke Halterner Straße / Hervester Straße: Abbiegeunfälle
Die genauen Unfallzahlen an diesen Schwerpunkten wurden nicht im aktuellen Verkehrsunfallbericht veröffentlicht. Die Polizei plant, in diesen Bereichen verstärkte Maßnahmen zur Verkehrssicherheit durchzuführen, um die Unfallzahlen zu reduzieren. Dazu gehören vermehrte Geschwindigkeitskontrollen und Aufklärungskampagnen für Verkehrsteilnehmer.

Die Ursachen für den negativen Trend in Dorsten sind vielschichtig. Neben einem erhöhten Verkehrsaufkommen spielen auch individuelle Fehlentscheidungen der Verkehrsteilnehmer eine Rolle. Zu hohe Geschwindigkeit, Ablenkung durch Smartphones sowie Alkohol- und Drogenkonsum sind weiterhin Hauptursachen für schwere Unfälle.
Die Polizei setzt darauf, mit gezielten Maßnahmen die Unfallzahlen zu senken. Präventionsarbeit, verstärkte Verkehrskontrollen und Schulungen sollen dazu beitragen, die Verkehrssicherheit in Dorsten nachhaltig zu verbessern. „Die Entwicklung in Dorsten zeigt, dass wir weiterhin entschlossen handeln müssen“, so der stellvertretende Leiter der Direktion Verkehr, Rainer Kollburg.
Den gesamten Verkehrsunfallbericht zum Nachlesen gibt es hier.