Am Samstag, den 28. September, fand im Treffpunkt Altstadt der Begegnungstag für Verschickungskinder statt. Detlef Lichtrauter, der Vorstandsvorsitzende des AKV-NRW, hatte diesen besonderen Tag über mehrere Monate hinweg organisiert und einen prominenten Gast eingeladen: Janus Fröhlich, langjähriges Mitglied der Kölner Kultband „Höhner“. Er zeigte sich tief berührt von den Schicksalen der Verschickungskinder.
Ein Höhepunkt des Programms war das gemeinsame Singen des Liedes „Wenn nicht jetzt, wann dann?“, das auch das Motto des Begegnungstags war. Alle Anwesenden stimmten fröhlich mit ein und klatschten im Rhythmus des Karneval-Hits. Janus Fröhlich äußerte sich bewegt zu den Geschichten der Verschickungskinder: „Wenn ich meine Enkelkinder anschaue, möchte ich, dass so etwas nie wieder passiert!“
Die Idee, Janus Fröhlich einzuladen, entstand bei Detlef Lichtrauter. „Wir hatten den Gedanken, die Veranstaltung unter dem Motto ‚Wenn nicht jetzt, wann dann‘ zu gestalten. Da kam uns sofort der gleichnamige Song in den Sinn. Wir fragten die Höhner, ob wir das Motto verwenden dürfen. Janus fand die Veranstaltung so wichtig, dass er heute hier ist – das freut uns sehr.“
Austausch und gemeinsames Aufarbeiten
Das Singen war nur einer der Programmpunkte. Neben diversen Workshops und Gesprächen hatten die zwischen 1950 und 1990 in Kurheime verschickten Personen die Gelegenheit, ihre Geschichten miteinander zu teilen. „Der Austausch ist uns wichtig. Wir haben hier auch eine Karte, wo man eintragen kann, wohin man verschickt wurde. So kann man schauen, ob vielleicht noch mehr an den eigenen Ort verschickt wurden und sich dann austauschen“, erklärt Detlef Lichtrauter. Viele Betroffene leiden heute noch immer unter den Folgen der Übergriffe, die oftmals durch Missbrauch und Schikane geprägt waren.