Alte Pressungen bei Sammlern beliebt
Die 4. Vinylbörse in der Dorstener Lohnhalle am Samstag zog zahlreiche Liebhaber und Sammler, die auf der Suche nach einer Rarität waren, an.
Die rund 20 gewerblichen, teils privaten Aussteller hatten alle Sparten der Musikgeschichte aus den letzten Jahrzehnten im Angebot. Wer hier etwas Außergewöhnliches suchte, durfte dann auch schon mal tiefer in die Tasche greifen und mehr als 100 Euro hinblättern.
Obwohl ab der 80-ziger Jahren die Ära der Vinylplatte endgültig beendet zu sein schien und die CD ihren Siegeszug antrat, schwört ein kleiner Kreis immer noch auf den Sound der Schallplatte.
Alte Pressung
Die „große Schwarze“ steht wieder hoch im Kurs. Besonders Erstpressungen aus den 70-ziger Jahren. Und wenn dann noch Polydor oder Philips drauf steht und es sich um eine Erstauflage aus London etc. handelt, dann hat der Sammler schon etwas Feines.
Worauf Sammler besonders achten, sind die alten Pressungen. Die seien zwar dünn, aber dafür sehr präzise geschnitten und gepresst und haben kaum Hintergrundgeräusche, erklärte ein Besucher. Die heutigen Pressungen von 180 Gramm bestimmen also nicht unbedingt den „guten Ton“.
Kein Markt für Deutsche Schlager
Sammler, die noch alte Platten im Keller haben und der Meinung sind, da könnte doch das eine oder andere Schätzchen dabei sein, sollten wissen: Deutsche LP´s und Singles gehen gar nicht.
„Deutscher Schlager, deutsche Volksmusik und Klassik ist das, wo die meisten Händler anfangen zu stöhnen, denn es gibt keine Interessenten dafür“, so Dirk Borrmann, Händler aus Köln. Klassik wird zum Beispiel tonnenweise nach Japan verschifft, weil es dort dafür noch einen Markt gibt. Vielleicht noch ein paar Raritäten, wofür sich die Holländer interessieren, aber in Deutschland sei damit kein Geld mehr zu machen.
Der Wert eines Vinyls hängt aber noch von weiteren Faktoren ab. Der Zustand des Covers und der gute Zustand der Schallplatte spielen beim Preis eine große Rolle, denn je besser die Soundqualität noch ist und je weniger Kratzer auf der Platte sind, desto mehr Wert, sprich Geld, bring das Sammlerstück. Darüber hinaus sollte das Lable ebenfalls noch gut erhalten sein. Besonders Erstauflagen sind begehrt, im Gegensatz zu Nachproduktionen und farbige Vinyls aus Korea. Petra Bosse