Die Verbraucherzentrale NRW gibt Tipps zum Wechsel des Energieversorgers und Hinweise zu Vergleichsportalen.
Die Energiekrise hat zu stark gestiegenen Strom- und Gaspreisen geführt und viele Verbraucher verunsichert. Doch seit über einem Jahr gibt es wieder deutlich preiswertere Tarife bei Gas und Strom. „Der Anbieterwechsel ist daher eine gute Möglichkeit, um Geld zu sparen. Wer noch in der Grundversorgung ist, zahlt mit durchschnittlich 40 Cent pro Kilowattstunde einen unnötig hohen Strompreis“, erklärt Ruth Pettenpohl, Leiterin der Verbraucherzentrale NRW in Dorsten. Eine dreiköpfige Familie, die noch in der Grundversorgung ist, kann bei Strom durchschnittlich 350 Euro pro Jahr sparen. Auch Verbraucher, die länger nicht gewechselt haben, zahlen häufig einen zu hohen Preis.
Die Beratungsstelle Dorsten der Verbraucherzentrale NRW hat vier Tipps zusammengestellt, worauf private Haushalte dabei achten sollten. Zusätzlich stehen zwei Checklisten zur Verfügung, damit der Anbieterwechsel reibungslos gelingt.
Verbraucherzentrale gibt Tipps für den Anbieterwechsel
- Aktuelle Neukundenpreise und Sparpotential ermitteln
Viele Energieanbieter bieten günstige Tarife, die unterhalb der Grundversorgungspreise liegen. Derzeit sind bei Strom Arbeitspreise ab ca. 28 Cent pro Kilowattstunde (Ct/kWh) verfügbar, bei Gas lassen sich Preise ab ca. 9 Ct/kWh finden. Auch viele Stadtwerke haben neben der Grundversorgung preiswerte Tarife im Angebot. Verbraucher sollten die Preise am Markt mit den Preisen ihres aktuellen Vertrags vergleichen und ihr Sparpotential berechnen.
- Kündigungstermin des bestehenden Vertrags klären
Bei der Prüfung des bestehenden Vertrags ist es wichtig, die Restlaufzeit und Kündigungsfrist herauszusuchen, um den richtigen Zeitpunkt für einen Anbieterwechsel zu finden. Wurde der Vertrag noch vor März 2022 geschlossen, ist besondere Aufmerksamkeit geboten, da sich der Tarif automatisch um weitere zwölf Monate verlängern kann. Ist man aktuell in der Grundversorgung, lässt sich der Vertrag jederzeit, unter Berücksichtigung der gesetzlichen zweiwöchigen Frist, kündigen.
- Vergleichsportale richtig nutzen
Online-Vergleichsportale sind nützliche Instrumente, um den richtigen Strom- oder Gas-Tarif ausfindig zu machen. Wichtig dabei ist, die Voreinstellungen des Vergleichsportals anzupassen, bevor man einen Tarifvergleich vornimmt. Um möglichst viele Tarife angezeigt zu bekommen, sollte der Filter „direkte Wechselmöglichkeit über das Portal“ ausgestellt sein. Auch Empfehlungen des Vergleichsportals schränken die Tarifauswahl unnötig ein. Für die Vertragslaufzeit empfiehlt sich eine einjährige Laufzeit inklusive Preisgarantie. Der Bonus sollte dabei nicht in die Jahreskosten eingerechnet werden. Empfehlenswerte Filtereinstellungen für Vergleichsportale finden sich dazu in den von der Verbraucherzentrale NRW zur Verfügung gestellten Checklisten.
- Neuen Anbieter kritisch prüfen
Wichtig vor einem Vertragsabschluss: Den potentiell neuen Anbieter mittels einer kurzen Internetrecherche überprüfen, um festzustellen, ob der Anbieter durch sein unternehmerisches Handeln in der Vergangenheit negativ aufgefallen ist. Man sollte sich dabei nicht allein auf die Bewertungen im Vergleichsportal verlassen. Viele Stromanbieter, die in der Vergangenheit Probleme bereitet haben, belegen derzeit die vorderen Plätze bei den gängigen Vergleichsportalen.
Weitere Informationen und Checklisten
Weitere Informationen hat die Verbraucherzentrale unter diesem Link zusammengestellt. Eine Checkliste im PDF-Format zum Anbieterwechsel findet man hier. Die Checkliste zu Filtereinstellungen im Vergleichsportal ist hier zu finden.