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Westfalen-Initiative forciert Brückenbau zwischen Münsterland und Ruhrgebiet

Veröffentlicht am

Kooperationsprozess will Planungsgrenzen überwinden
Westfalen-Initiative forciert Brückenbau zwischen Münsterland und Ruhrgebiet

Dorsten/Münster. Der Kooperationsprozess, der Planungsgrenzen zwischen den nördlichen Ruhrgebiet und dem Münsterland überwinden will, wird fortgesetzt. Das ist das Resultat der Auftaktveranstaltung, die am Freitag, 9. Juni, in Dorsten stattfand.

Diskutierten den Brückenbau zwischen dem nördlichen Ruhrgebiet und dem südlichen Münster-land (v.l.): Moderator und geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Vereins Westfalen-Initiative Dr. Hans-Ulrich Predeick, Dr. Peter Paziorek, Tobias Stockhoff, Prof. Dr. Bernd Kriegesmann, Uta Schneider, Dorothee Feller und Mario Löhr.

Experten diskutierten die interkommunale Zusammenarbeit anhand des beispielhaften Brückenbaus im Rahmen der Regionale 2016 und im Hochschulbereich.

Fachkräfte-Transfer und Mobilität

Am Ende war für Dr. Peter Paziorek, Vorsitzender des ausrichtenden Vereins Westfalen-Initiative, klar: Die Themen Fachkräfte-Transfer und Mobilität werden in einem Workshop vertieft und konkrete Ergebnisse möglichst bis Jahresende in einer weiteren Veranstaltung vorgestellt.
Keine andere Großregion habe in den vergangenen 50 Jahren eine derart anhaltende Debatte über ihre Grenzen erlebt, erläuterte Paziorek eingangs. Die Westfalen-Initiative habe sich deshalb entschieden, einen Prozess anzustoßen, der die historische Betrachtung von Planungsgrenzen als trennend überwinde und ein Zusammenwachsen über eben diese Grenzen hinaus anstrebe. In den ergebnisoffenen Gesprächen gehe es darum, zu identifizieren, wie moderne Entwicklungen an markanten Schnittstellen aussehen.
Dieser Ansatz fand die ausdrückliche Unterstützung der münsterischen Regierungsvizepräsidentin Dorothee Feller.

Ihre Behörde werde „alles tun, um aufzuzeigen, dass Verwaltungsgrenzen so durchlässig sein können wie Schweizer Käse“. Zwischen dem Münsterland und der Emscher-Lippe-Region gebe es gravierende Unterschiede bei der Arbeitslosenquote und der Wirtschaftskraft. Gerade des halb schrieb Feller ihrer Behörde eine „ganz wichtige Scharnierfunktion“ zu. Zu-gleich verwies sie auf „gute Ansätze und ermutigende Beispiele“, die es etwa in den Bereichen ÖPNV, Schule und Bildung und auch auf dem Berufsausbildungssektor bereits gebe.

Die positiven Wirkungen der interkommunalen Zusammenarbeit veranschaulichten auch Uta Schneider, Geschäftsführerin der Regionale 2016 Agentur GmbH, sowie die Bürgermeister aus Dorsten und Selm, Tobias Stockhoff und Mario Löhr. Bei der Konzeption der Regionale sei die Suche nach Gemeinsamkeiten in einer heterogenen Region quasi Pflicht gewesen, so Schneider. Zehn von 43 Projekten seien am Ende große, grenzüberschreitende Vorhaben geworden. Darüber hinaus gebe es „sehr viele nicht messbare Dinge“, darunter eine strategische Vorausschau in den beteiligten Kommunen, die zu neuen Planungsansätzen führe.

Stockhoff würdigte die Regionale, deren inhaltliche Fortsetzung er andeutete, als „Begegnung auf Augenhöhe“. Der Dialog über die Grenzen von Städten und Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken hinaus könne „für die Menschen erhebliche Synergien“ schaffen. Beispielhaft nannte Stockhoff die Schulentwicklungsplanung. Wie er kannte auch Löhr die Bipolarität der Orientierung aus der eigenen Kommunen. Da gebe es südliche Stadtteile, die sich eher dem Ruhrgebiet zugehörig fühlten und nördliche, die sich als Münsterländer sehen. Die interkommunale Zusammenarbeit habe neben Geld wichtige persönliche Beziehungen geschaffen, den fachlichen Austausch befördert – sogar zu gemeinsamen Ausschusssitzungen sei es gekommen – und habe letztlich der gesamten Stadtentwicklung gut getan, so der Bürgermeister von Selm.
Gelingen könne ein solcher Prozess nur, wenn es einen konkreten Anlass gebe, betonte Prof. Dr. Bernd Kriegesmann, Präsident der Westfälischen Hochschule. „Nur der Appell, lasst uns mal zusammenarbeiten, verhallt ungehört.“ Außerdem brauche es Menschen, die die Kooperation forcieren. Zwischen den Beteiligten, die alle einen erkennbaren Nutzen haben müssten, müsse zudem „die Chemie“ stimmen. Die Westfälische Hochschule mit ihren drei Standorten in Gelsenkirchen, Recklinghausen und Bocholt sah Kriegsmann aufgrund ihres regelmäßigen Austausches mit kommunalen Wirtschaftsförderern, Unternehmen und Schulen als „ein Stück Schmierstoff für interkommunale Zusammenarbeit“.

Zur Westfalen-Initiative:
Die Westfalen-Initiative will die westfälische Identität schärfen und das bürgerschaftliche Engagement in Westfalen stärken. Sie setzt gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern Westfalens Impulse für die Region, damit diese sich im Wettbewerb der Regionen behauptet und ihre in Geschichte und Tradition entwickelten Stärken voll entfaltet. Die Aktivi-täten der Westfalen-Initiative sind vielfältig. Sie reichen von kulturellen Projekten über die Stärkung der Stadt- und Regionalentwicklung bis zu Innovationsprojekten.

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