Die Zukunft des Wulfener Marktes steht fest: Das Konzept des Wulfener Planungsbüro Schmidt konnte sich gegen die Konkurrenz durchsetzen. Damit wird sich das Bild des Marktes bald grundlegend verändern.
Große Freude bei Hans Schmidt-Domogalla: Der Wulfener Architekt darf die Zukunft des Wulfener Marktes gestalten. Zusammen mit der Planergruppe Oberhausen konnte sein Büro das Siegerkonzept für den neuen Wulfener Markt gestalten. Damit steht dem Umbau nichts mehr im Wege.
Die Pläne konnten am Samstag im Gemeinschaftshaus Wulfen eingesehen werden. Klar ist: Das Gesicht des Wulfener Marktes wird sich komplett verändern. „Die Vorgabe war, das bestehende Bauvolumen auf ein Drittel zu reduzieren“, erklärt Schmidt-Domogalla. Durch den Abriss entstehe zunächst eine Brache zwischen dem alten Toom-Markt und dem Einkaufspark, die es zu ordnen gelte.

Breite Grünzone mit Relikten
Dabei tauschen die Planer Beton gegen viel Grün. Von der Brücke bis zum Markt schlängelt sich ein Parkweg zwischen Altwulfen und Barkenberg durch ein neu gestaltetes Tal. „Wir haben es den Stützenpark genannt, weil wir dort alte Bauteile des vorigen Gebäudes erhalten möchten“, so Schmidt-Domogalla. Thomas Dietrich von der Planergruppe Oberhausen ergänzt, dass man hier „die entstandene Wunde durch den Abriss nicht nur durch Grün kaschieren“ wollte. Durch die erhaltenen Relikte soll die Parklandschaft optisch „anecken“, also noch interessanter werden und auch Aufenthaltsqualität bieten.
Bessere Zugänglichkeit
Mit dem Umbau wird auch der Zugang zu verschiedenen Stationen erleichtert. „Wir bauen einen barrierefreien Zugang zur Busstation und schaffen nun auch eine Anbindung zum Edekamarkt“, erläutert Schmidt-Domogalla. Dieser Bereich war planerisch anspruchsvoll, weil ein Höhenunterschied von fast vier Metern zu überwinden ist.

Marktfläche wird komplett neu gestaltet
Der bisherige Marktplatz war seinerzeit noch in Erwartung einer größeren Einwohnerzahl geplant worden und ist nach heutigen Maßstäben viel zu groß und leer. Deshalb möchten die Planer den Marktplatz komplett neu aufteilen.
Ein neues Gebäude soll die Sichtlinie zwischen dem See und der Polizei unterbrechen. Gleichzeitig wird die bestehende Allee verlängert und teilt den bisherigen Platz in zwei Teile. „Wir haben den Bürgerplatz, der zum Gemeinschaftshaus orientiert ist, und einen kleineren Marktplatz am Ärztehaus“, so Hans Schmidt-Domogalla.
Neues Stadtteilcafé soll Gastronomie am Wulfener Markt beleben
An dem kleineren Platz hatten Gastronomen bereits signalisiert, dass ein Interesse an der Nutzung vorhanden ist. „Hier könnte man sich zum Beispiel ein Stadtteilcafé mit einer etwas größeren Außengastronomie vorstellen“, betont der Wulfener Architekt. Deshalb hatte man den Platz bewusst etwas „intimer gestaltet“, so Schmidt-Domogalla.
Damit könnte eine lange vermisste Gastronomie am Markt wieder aufleben. Diese war auch bei den Bürgerwünschen immer wieder genannt worden. Viele Wulfener vermissen auch heute noch das beliebte Eiscafé am Marktplatz, das bis vor einigen Jahren als belebter Treffpunkt an warmen Tagen gedient hatte.

Wulfener Tor wird neue Landmarke
Der Platz vor dem Gemeinschaftshaus hingegen bleibt etwas weiträumiger und bildet den Zugang zur Schule und der BiBi am See. Ergänzt wird das Ensemble durch das sogenannte „Wulfener Tor“, das einen optischen Eingang zum neugeschaffenen Tal mit dem Skulpturenpark bildet.
Bagger können bald anrollen
Auch der Technische Beigeordnete der Stadt Dorsten zeigte sich erleichtert, dass der Umbau des Wulfener Marktes nun angegangen werden kann. „Wir hatten zwei Entwürfe, die beide große Substanz mitgebracht haben“, betonte Holger Lohse. Daher habe es sich das Preisgericht auch nicht leicht gemacht mit seiner Entscheidung. Nun sei die Entscheidung für das Siegerkonzept aber gefallen, und damit können die Bagger kommen. „Der Abriss steht nun in Kürze an“, erklärte Lohse. Das genaue Datum soll dann noch bekanntgegeben werden.