Auf Spurensuche. Elise (Ilse) Reifeisen kam zur Filmpremiere zurück in ihre Heimatstadt Dorsten, wo sie die ersten Jahre gelebt hat.
Dorsten. Vor 80 Jahren gelangte Elise Reifeisen als 13-jähriges jüdisches Mädchen mit einem Kindertransport nach Schweden. Ilse Reifeisen aus Dorsten, die heute als Elise Hallin in Stockholm lebt und deren Geschichte auch im Jüdischen Museum erzählt wird.
Sie war mit 13 Jahren eines von 20.000 Kindern, die 1938/39 vor Verfolgung und Tod gerettet wurden, in sogenannten Kindertransporten nach Groß Britannien, Schweden und andere Länder. Für etwas eineinhalb Millionen Kinder gab es kein Entkommen vor den Nazis.

Der beeindruckende Dokumentarfilm, der am Sonntag in Dorsten Premiere hatte, ist die Geschichte einer 92 Jahre alten Dame, die mit weiteren drei von den Verbrechen der Nazis – aus der Perspektive ihrer Kindheit erzählt. Von ihren Erfahrungen, Gefühlen und Traumata berichtet der Film – Geschichten von Davongekommenen, die zugleich Verlierer waren, denn die meisten von ihnen sahen ihre Eltern nie wieder.

Ab September zeigt das Jüdische Museum die Ausstellungen “Im Angesicht der Vernichtung. Arbeit und Widerstand in den Ghettos 1941 – 1944” und „Und im Fenster der Himmel. Die Überlebensgeschichte der Johanna Reiss”.
Der Film wurde im Central-Kino uraufgeführt. Ab Frühjahr 2020 läuft er regulär in den Kinos.
https://www.zdf.de/nachrichten/heute-journal/kindertransporte-nach-schweden-100.html