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Zu Tisas Geburtstag: Lesung von Elisabeth Ruge in der Tisa-Stiftung

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Zum Geburtstag von Tisa von der Schulenburg las Elisabeth Ruge am 7. Dezember 2024 in der nach ihrer Großtante benannten Stiftung an der Zeche Fürst Leopold in Dorsten-Hervest. In ihrem Manuskript „Drei Frauen“ geht es unter anderem um Geschehnisse um das Attentat auf Adolf Hitler im Sommer 1944, an dem ihr Großvater beteiligt gewesen war.

Nachdem die renommierte Verlegerin und Lektorin Elisabeth Ruge bereits am Nikolaustag in der Aula der St-Ursula-Realschule vor Schülern vorgelesen hatte, würdigte sie ihre Großtante Tisa von der Schulenburg zu ihrem Geburtstag am Abend des 7. Dezember. Ein deutlich älteres Publikum nahm an dem Abend an der Lesung ihres Manuskripts „Drei Frauen“ in der Tisa-Stiftung in Hervest teil.

Gespannt verfolgten die Zuhörer die Ereignisse ihrer Großmutter Charlotte und Großtante Tisa von der Schulenburg. Teil dieser Erlebnisse war auch die Verarbeitung der Hinrichtung von Ruges Großvater Fritz-Dietlof nach dem gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler im Sommer 1944, an dessen Planung dieser beteiligt gewesen war. Zwischen den Kapiteln ergänzten Laura Schulte-Sasse und Dennis Woller instrumental die Stimmung mit dem Saxofon und der Gitarre. Ruge beendete die Lesung mit einer Rede, die ihr Vater Gerd Ruge, TV-Journalist und Auslandskorrespondent, einst in Dorsten gehalten hatte.

Familienähnlichkeit: Tisa von der Schulenburg (links) und ihre Großnichte Elisabeth Ruge.

Wer kennt den Widerstand?

Am Vorabend hatte Ruge gesagt: „Diese Geschichten sind nicht nur meine Familiengeschichte, sondern ein Teil unserer kollektiven Erinnerung.“ Nach ihrer Lesung am Samstag präzisierte sie dieses Zitat: Vielmehr gäbe es keine kollektive Erinnerung über die Nazi-Vergangenheit Deutschlands. Nicht nur viele jüngere, sondern auch viele ältere Leute wüssten nichts über den „Widerstand“. Anders als beispielsweise in Frankreich, wo der Widerstand durch die Französische Revolution deutlich besser verinnerlicht wäre. Darum sei es wichtig, Leuten diese Erlebnisse durch eindrucksvolle Biografien nahezulegen, zum Beispiel die von Liane Berkowitz, ebenfalls Widerstandkämpferin gegen den Nationalsozialismus. Junge Leute können dann denken: ‚Die waren damals zwei Jahre älter als ich heute‘, so Ruge. Wichtig sei aber auch, dass die damaligen faschistischen Strukturen nicht mit dem gleichzusetzen seien, was wir in unserer heutigen rechten Politik sehen, wenn auch Einzelheiten übereinstimmen.

Elisabeth Ruge bei ihrer Vorlesung. Foto: Julian Konetzka

Ihr Buch „Drei Frauen“ wird Elisabeth Ruge nach eigener Angabe in etwa anderthalb Jahren veröffentlichen. Im Februar 2025 wird sie für einen Austausch mit der Oberstufe des St.-Ursula-Gymnasiums wieder nach Dorsten kommen.

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