Glosse von Anke: Der Alltag ist schon ernst genug. Deswegen serviert die Dorstenerin Anke Klapsing-Reich zum Wochenende eine Portion Heiterkeit.
Vergnügliche Episoden aus dem Berufs- und Familienleben. Denn mit einem Lächeln geht gleich alles leichter.
Was ich schon immer erledigen wollte …
Die freien Tage über den Jahreswechsel hinweg habe ich nicht nur mit Gänsebraten-Essen, Geschenke-Auspacken und Freunde-Treffen verbracht – nein, ich habe sie auch genutzt, um endlich mal Dinge im Haushalt zu erledigen, zu denen ich als Vollzeit-Berufstätige nie Zeit finde. Kennt Ihr alle, oder?
Seit zwei Jahren klage ich beispielsweise darüber, dass ich mir unbedingt ein zusätzliches Regal kaufen müsse, da ich meine Bücher schon in Doppelreihen ins Bücherbord quetsche. Der „durchgebrannte“ Bezug meines Bügelbretts sehnte sich schon lange nach dem Ruhestand, und warum hatte ich eigentlich die abgebrochenen Kunststoff-Handtuchhaken in der Küche noch nicht durch neue aus Metall ersetzt? Weiß der Teufel, wohin der Magnet an der Innentür meines Flurwandschranks unbemerkt ausgewandert ist – die Doppeltüre stand immer offen! Und – zugegeben – den Keller mit den für den Sperrmüll gedachten Kram und dem Altpapier hätte ich auch schon mal früher aufräumen können.
Egal, jetzt ist endlich alles erledigt: Meine Abtrockentücher hängen an glänzenden Haken, mein Bügeleisen saust über den himmelblauen Thermobezug im floralen Dessin, meine noch ungelesene Lektüre wartet im neuen Regal auf mich, und die Schranktür im Flur klappt jetzt so, wie sie klappen muss.
Zufrieden blicke ich mich in meiner Wohnung um. Jetzt erst mal einen schönen Kaffee kochen und relaxen. Ich nehme die Kaffeekanne aus der Maschine, um Wasser abzumessen und – rums, splitter, klirr – haue das Glasteil gegen die knallharte Küchenplattenkante.
Okay – das neue To-Do auf der Liste wird nicht erst in den nächsten Weihnachtsferien abgearbeitet. Die Kanne ist bereits in Auftrag geben. Heute kann ich das nachbestellte Ersatzteil beim Händler abholen.