Glosse von Anke: Der Alltag ist schon ernst genug. Deswegen serviert die Dorstenerin Anke Klapsing-Reich zum Wochenende eine Portion Heiterkeit
Verlockende Verstecke
Eine sehr nette Kollegin verwöhnt uns immer reichhaltig mit den feinsten Leckerchen. Kürzlich hatte sie auch mir wieder ein Beutelchen mit schokoladenüberzogenen Mandelkernen auf den Schreibtisch gestellt. Feinherb mit Salz/Honig-Geschmack. „Okay, Anke, zwei Mändelchen am Tag zur Mittagszeit dürften nicht schaden“, verhandelte ich mit mir selbst. Doch als immer – hupps – eine dritte oder vierte Kugel eigenwillig aus der Tüte kullerte, die partout nicht mehr zurückwollte, habe ich über wirkungsvolle „Verführungs-Verhinderungs-Barrieren“ nachgedacht und diesen Beutel der Verlockung im Wandschrank meiner Kollegin verstaut. Verlangt es mich nun nach einer Schokomandel, muss ich aufstehen, ins Nachbarbüro, Schrank auf, Tüte raus, Mandel pflücken, Tüte zurück, Schrank zu, Bürotür zu und ab an meinen Arbeitsplatz. – Naja, ich gebe zu, dass dieser „Trick“ nicht immer funktioniert.
Versteckspiel mit Kalorien
Eine andere Kollegin, der ich mich offenbarte, reagierte mit Verständnis: „Ich verstecke mittlerweile meine Schnuckelsachen zu Hause sogar im Keller“, berichtete sie mir, als ob diese Methode die selbstverständlichste der Welt wäre. Ihr Mann habe zwar ganz schön gemeckert, als er für seine Tüte Chips in den Wäschekeller stiefeln muss, aber: „Wenigstens hat er beim Treppensteigen schon mal ein paar Kalorien verbrannt“, nimmt sie die Kritik gelassen auf, „und die getrocknete Wäsche kann er dann auch gleich noch mit raufbringen.“
Fragt doch mal in eurem Freundeskreis herum, wo die Knabberereien und Süßigkeiten überall versteckt werden! Ihr werdet Euch wundern: Manche verstauen sie in einer Schachtel unter dem Bett oder ganz oben auf dem Regal. Auch Schließfächer, Tresore und Sparschweine sind beliebte Depots. Als Insidertipps gelten: Warnhinweise, wie „Streng geheim“ oder „Zugreifen verboten“ sind keine gute Wahl: Die wecken nur zu viel Neugier. Unauffällige Orte, wie Taschentuchboxen, Zeitschriftenordner oder Sockenschubladen sind da weitaus geeigneter.
Aber Vorsicht: Bitte keine Schokolade an warmen Orten oder in Strümpfen aufbewahren. Auch Salzstangen im Kopfkissen sind keine knackige Lösung, denn – wie sagt noch mal der Volksmund: „Wie man sich bettet, so wiegt man“ – oder vertue ich mich da jetzt …