Das beeindruckende Ergebnis des 24-Stundenlaufs im Bürgerpark von Dorsten steht fest: 943 Läuferinnen und Läufer absolvierten in dieser Zeitspanne 12.063 Kilometer.
Der Bürgerpark in Dorsten wurde zum Laufsteg für Gutes! In 24 Stunden joggten, spazierten und rollten 943 Läuferinnen und Läufer eine beachtliche Strecke von 12.063 Kilometern – das entspricht einer Distanz von Dorsten fast bis zu den Philippinischen Inseln.

Wir von Dorsten-Online hatten den Ehrgeiz, dieses einmalige Event dreimal direkt vor Ort journalistisch zu begleiten, um nur nichts zu verpassen.
Bürgermeister Tobias Stockhoff mit Start-Nummer 1
Bürgermeister Tobias Stockhoff, Schirmherr der Veranstaltung, eröffnete den Lauf mit der Startnummer 1, flankiert von der Dorstener Verwaltungsspitze. Obwohl er als Erster startete, zeigte er Humor und beendete ihn – zusammen mit seinem Kämmerer Karsten Meyer – nach fünf Runden als Letzter. Ein Insider scherzte: „Vielleicht haben sie die Finanzpläne für 2024 während des Laufes besprochen. Zwei Fliegen mit einer Klappe!“

Nicht nur die Stadtspitze zeigte Engagement. Über Tag und Nacht verteilten sich 95 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung, als größtes gemeldetes Team, und liefen insgesamt 813 Runden.
Als prominenteste Sportlerin am Start war die Leichtathletin Majtie Kolberg. Die 800-Meter-Läuferin bereitet sich aktuell auf die Weltmeisterschaft in Budapest vor und wird von Leo Monz-Dietz trainiert. Ihr Auftritt beim 24-Stundenlauf wird auch als Zeichen der Anerkennung und des Dankes an die LG Dorsten gesehen, die vor zwei Jahren einen Sponsorenlauf zur Unterstützung der Flutopfer im Ahrteil organisierte und dabei beeindruckende 6000 Euro sammelte.

Thomas Hein läuft mit Hund Ole und letzte Runde mit Lambert Lütkenhorst
Am Ende des 24-Stundenlaufs gesellte sich Altbürgermeister Lambert Lütkenhorst in der letzten Runde am Samstag um 16 Uhr zu Thomas Hein. Hein, der bereits in der Nacht gestartet war, hatte zu diesem Zeitpunkt 42 Runden absolviert. Trotz des kontinuierlichen Regens in der Nacht machte er nur eine zweistündige Schlafpause. Frisch erholt setzte Hein am Samstag seine Runde fort, wobei er auf etwa 30 Runden bzw. 30 Kilometer von seinem Hund Ole begleitet wurde.
Rund 6.200 Kilometer um 22 Uhr bereits erlaufen
Bereits in den frühen Morgenstunden musste Christian Sklenak über die bereits am Vorabend um 22 Uhr zurückgelegten 6.200 Kilometer schmunzeln. „Ich schrieb meinem alten Schulfreund in Johannesburg, dass wir unterwegs sind“, erzählte er. Prompt kam die Antwort: „Wasserstelle ist bereit.“ Am Ende des Laufes hat sich die Kilometer fast verdoppelt und reichte bis zu den Philippinischen Inseln.

Das Wetter zeigte sich am Samstag jedoch dann wechselhaft: Während der Freitagnachmittag trocken und warm war, hielt der Regen am Samstag einige potenzielle Teilnehmer und Besucher fern.
Moritz Johannsen lief fast 24 Stunden durch
Doch Moritz Johannsen ließ sich davon nicht beirren. Der 25-jährige Dorstener legte beeindruckende 139 Kilometer zurück, ohne in der Nacht zu pausieren. Gefragt nach seinem Zieleinlauf am Samstag gegen 15.30 Uhr, wie er sich in der nächtlichen Einsamkeit des Bürgerparks fühlte, antwortete er: „Im Moment habe ich noch gemischte Gefühle und muss das alles verarbeiten. Es war zwar schon teilweise in der Nacht recht einsam, aber ich hatte meine Playlist dabei: Beats im Ohr, Schritte im Herzen, dass lenkte ab. Es hat mir aber sehr viel Spaß gemacht, es war ein echt krasses Erlebnis und es war mir eine Ehre, Dorsten zu unterstützen!“ Am Ende wollte Moritz nur noch ein heißes Bad nehmen, etwas essen und dann schnell ins Bett.

Einnahmen kommen fünf Dorstener Vereine zugute
Die Einnahmen der Veranstaltung kommen fünf wohltätigen Dorstener Einrichtungen zugute: Der Mr. Trucker Kinderhilfe, der Lebenshilfe Dorsten, dem Tierheim Dorsten, dem Dorstener Frauenhaus und Deutscher Kinder- und Jugendhospizdienst Emscher-Lippe.
Bereits im Vorfeld betrug die Spendensumme rund 17.000 Euro. Über 50 ehrenamtliche Helfer, die die Sportler mit Snacks und Getränken versorgten, machten das Event zu einem Erfolg.

Das Orga-Team
Verantwortlich für die Organisation waren Thomas Hein von Interevent, Christian Sklenak von Lokallust/Heimatmedien GmbH, Thomas Hein von Interevent, der Dorstener Trainer Leo Monz-Dietz und die Sponsoren Oliver Sprungmann von der Automobile Sprungmann GmbH. und Automobile Baumann GmbH sowie Sportkoordinator Michael Maiß
Für die Beleuchtung, Musik und launige Sprüchen am Start und Zieleinlauf sorgten DJ Peter Suttrop sowie Dennis Finke von der Firma lineupevents.
Positive Resonanz
Christian Sklenak und das ganze Orga-Team zogen eine positive Bilanz: „Wir waren alle von der Veranstaltung und ihrem Erfolg begeistert.“ Wir möchten uns bei allen Sponsoren und Teilnehmern bedanken, die zum Erfolg dieses ersten 24-Stundenlaufs 2023 beigetragen haben.“ Die Organisatoren sind sich einig: „Es wird eine Wiederholung geben.“

Zahlen und Fakten für Eilige
- Die meisten Runden bei den Männern über 100: Moritz Johannsen (139), gefolgt von Martin Rhode (132) und Karsten Kukulies (121) und Markus Neuheuser.
- Bei den Frauen führte Saskia Löhrich mit 110 Runden, dicht gefolgt von Heide Lindemann, einer Nordic Walkerin, die 101 Runden lief.
- Gespendet wurden knapp 700 Brötchen, 30 kg Waffelteig, Obst, Getränke und weitere Lebensmittel.
- Insgesamt nahmen 943 Läuferinnen und Läufer teil: 460 Männer, 483 Frauen und 169 Kinder.
- Altersdurchschnitt: 38 Jahre.
- Jüngster Teilnehmer: 1 Jahr, ältester: 91 Jahre. Vier Teilnehmer waren über 80 Jahre alt.
- 93 Stadtangestellte liefen insgesamt 813 Runden.
- Keine weiteren Vorfälle oder Verletzungen. Allerdings war die Nachfrage, auch zur nächtlicher Stunde, nach Blasenpflaster groß.