Schmunzelnd ins Wochenende mit Anke Klapsing-Reich
Der Alltag ist schon ernst genug. Deswegen serviert die Dorstenerin Anke Klapsing-Reich zum Wochenende eine Portion Heiterkeit. Vergnügliche Episoden aus dem Berufs- und Familienleben. Denn mit einem Lächeln geht gleich alles leichter.
Forsches Aschenbrödel
Seit vier Jahren organisiere ich nun das städtische Kinderkulturprogramm. Das macht mir riesigen Spaß. Vor allen Dingen kann – nein, ich muss sogar – alle Kinder- und Puppentheater-Aufführungen besuchen. Ist das nicht wunderbar?
Letzte Woche hieß es wieder „Vorhang auf“ für das Landestheater Detmold, das das junge Publikum mit dem Vorweihnachtsklassiker „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ in der ausverkauften Aula der St. Ursula-Realschule verzauberte. Die spritzige Inszenierung hat das alte Märchen kräftig entstaubt und auf die Höhe der Zeit gebracht. So machte der junge Prinz keinen Hehl daraus, dass er gar keinen Bock aufs Heiraten habe und schmiss sich zur „Braut-Abschreckung“ auf dem Ball nicht in ein majestätisches Herren-Gewand, sondern in ein fesches Frauenkleid. Getanzt wurde zu fetziger Popmusik, die selbst den pflichtbewussten Prinzenerzieher August zu akrobatischen Verrenkungen verführte, die das Zwerchfell der Zuschauer_innen kräftig strapazierten.
Dass auch mit den überholten Geschlechterrollen aus „märchenhaften Zeiten“ aufgeräumt wurde, hat mir am besten gefallen. So antwortete das forsche Aschenbrödel am Ende des Stückes auf die Frage des Prinzen, ob man denn jetzt heiraten wolle: „Ach, eigentlich kennen wir uns ja gar nicht. Lass uns doch lieber gute Freunde werden!“ Super Antwort, liebes Aschenbrödel!
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann haben sie sicher ein selbstbestimmtes und glückliches Leben geführt!