Dorstens Altbürgermeister Lambert Lütkenhorst gedenkt all den Toten des 2. Weltkrieges und der Gewaltherrschaft
Zum 75. Jahrestag des Kriegsendes warnt Altbürgermeister Lambert Lütkenhorst vor der Versuchung eines neuen Nationalismus. Er warnt davor, Vorurteile, Feindschaft und Haß in den sozialen Medien zu schüren durch die neuen Nazis, Höckes und den Gaulands.
Holsterhausen. In Gedenken an die Toten des Krieges besucht Altbürgermeister Lambert Lütkenhorst den Soldatenfriedhof am Tüshausweg in Dorsten Holsterhausen.
„Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung. Er hat uns befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft“, so Lütkenhorst.
Sein Appell geht besonders an die jungen Menschen: „Lasst euch nicht von den Dummschwätzern und Ahnungslosen, den neuen Nazis, auch in unserer Stadt, hineintreiben in Feindschaft, Hetze und Haß gegen andere Menschen, die anders sind, egal welcher Hautfarbe. Lernen wir alle gemeinsam miteinander zu leben, nicht gegeneinander, sondern in Respekt und Achtung voreinander“.
Gleichzeitig zündete er eine Kerze auf der 1953 angelegten Ehrenanlage auf dem kommunalen Waldfriedhof in Holsterhausen an, wo sich 306 Kriegsgräber befinden.

Darunter sind unter anderem 70 tote Soldaten der Zugbombardierung vom 12. März 1945. Zwei weitere Kriegsgräber stehen unter Privatpflege.
1958 wurden zwei italienische Kriegstote nach Italien überführt. In einem Massengrab liegen 37 namentlich bekannte Russen. Auf diese weist ein Gedenkstein in kyrillischer Schrift und eine Bronzetafel hin.
Weitere 18 Kriegstote (acht Ukrainer, sechs Letten, drei Russen und ein Pole) liegen in Einzelgräbern. In einem weiteren Massengrab liegen 65 namentlich bekannte Russen.
Gegenüber liegt der Russenfriedhof mit 413 unbekannten toten Ostarbeitern und Ostarbeiterinnen und 67 namentlich bekannten Männern, Frauen und Kindern.