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Alte Lippebrücke wird nun abgerissen

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Neubau soll Ende 2022 fertig sein – Die Kosten für die gesamte Maßnahme belaufen sich auf knapp 5,9 Millionen Euro.

Recklinghausen (pd). Ab sofort werden die Bagger rollen: Mit dem offiziellen Spatenstich haben am Mittwoch Regierungspräsidentin Dorothee Feller und die Landräte der Kreise Coesfeld und Recklinghausen, Dr. Christian Schulze Pellengahr und Bodo Klimpel, den Startschuss für den Neubau der Lippebrücke zwischen Datteln-Ahsen und Olfen gegeben. Ende 2022 soll die neue Brücke fertig sein.

„Brücken sind ein verbindendes Element. Das wird selten so deutlich wie an dieser Stelle, wo nicht nur die Menschen in den Kreisen Coesfeld und Recklinghausen, sondern auch das Münsterland und die Emscher-Lippe-Region verbunden werden – und wir alle nun diese Brücke schmerzlich vermissen. Es wird absehbar vom heutigen Spatenstich an noch bis zum Ende des kommenden Jahres dauern, bis wir wieder über die Lippe hinweg verbunden sind. Das ist gefühlt eine lange Zeit, aber faktisch ein sehr schneller Brückenschlag, der in diesem Tempo nur dank der sehr guten Zusammenarbeit aller Beteiligten in Land, Kreisen und Kommunen gelingt“, sagt Regierungspräsidentin Dorothee Feller.

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Neubau der Lippebrücke zwischen Datteln-Ahsen und Olfen: Wilhelm Sendermann (Bürgermeister Olfen), Dr. Christian Schulze Pellengahr (Landrat Kreis Coesfeld), Regierungspräsidentin Dorothee Feller, Bodo Klimpel (Landrat Kreis Recklinghausen), Dr. Petra Beckefeld (Technische Direktorin Straßen.NRW) und Ute Schmitz (stellv. Bürgermeisterin Datteln). Foto: Kreis Recklinghausen

Artenschutz und Bodenbeschaffenheit

Landrat Bodo Klimpel pflichtet ihr bei: „Ich freue mich für die Menschen auf beiden Seiten der Lippe, dass es nun auch für sie sichtbar vorangeht. Bislang haben die meisten Arbeiten ja im Hintergrund stattgefunden. Die vielen Gutachten zum Beispiel zum Artenschutz oder der Bodenbeschaffenheit waren notwendig, damit wir heute in die Umsetzung vor Ort gehen können. Carsten Uhlenbrock und sein Team haben ganze Arbeit geleistet.“ Der Landrat weiter: „Das Land und vor allem die Bezirksregierung unterstützen uns bei dieser Mammutaufgabe an vielen Stellen. Dafür sind wir Dorothee Feller und ihren Mitarbeitern sehr dankbar.“

„Das ist ein absolut gelungenes Beispiel für interkommunale Zusammenarbeit“, sagt Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr. „Sowohl das Miteinander der beiden Kreise als auch das Zusammenspiel mit den beiden Städten, der Bezirksregierung und dem Land funktioniert ganz hervorragend. Nur so war es möglich, die umfangreichen Vorarbeiten inklusive der europaweiten Ausschreibung in dieser Zeit durchzuführen. Ich freue mich für die Bevölkerung, dass wir nun in die praktische Umsetzung gehen können.“

Brücke ist 100 Jahre alt

Konkret bedeutet das: In den nächsten Tagen beginnen die Abrissarbeiten an der 100 Jahre alten Brücke. Der Abriss wird dann von der Mitte aus nach außen erfolgen, zunächst auf Ahsener Seite, anschließend auf Olfener Seite. Im nächsten Bauabschnitt werden im November die Widerlager auf beiden Seiten der Lippe wiederhergestellt. Im neuen Jahr folgen dann der Aufbau der neuen Brücke und das Aufbringen des Straßenbelags. Die Arbeiten sollen Ende 2022 abgeschlossen sein.

„Für die Menschen in Datteln ist das eine ganz wichtige Verbindung. Darum freuen wir uns, dass das Ziel nun in Sichtweite gekommen ist“, sagte Ute Schmitz, die stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Datteln. Wilhelm Sendermann, Bürgermeister der Stadt Olfen, ergänzte: „Für die Menschen aus Olfen ist diese Brücke der Zugang zum Ruhrgebiet und darum von großer Bedeutung. Hier haben sich aber alle darum gekümmert, dass es so zügig läuft. Das ist ein besonderes Dankeschön wert.“

Hintergrund

Immer größere und schwerere LKWs und landwirtschaftliche Fahrzeuge haben den Verschleiß beschleunigt. Auch die Witterung setzte der Bausubstanz der Brücke zu.

Im April 2018 wurde bei einer Untersuchung der Lippebrücke ein hohes Sicherheitsrisiko festgestellt. Wegen Einsturzgefahr musste die Brücke mit sofortiger Wirkung komplett gesperrt werden. Die weiteren Untersuchungen haben ergeben, dass eine Instandsetzung der Brücke nicht möglich ist.

Seitdem haben die Kreise Coesfeld und Recklinghausen in enger Abstimmung mit der Bezirksregierung Münster innerhalb von wenigen Monaten die Rahmenbedingungen geschaffen, um in die konkrete Brückenplanung einsteigen zu können. Sie haben die politischen Beschlüsse herbeigeführt, ein Büro für die Planungen beauftragt, die naturschutzrechtlichen Arbeiten durchgeführt und erforderliche Gutachten anfertigen lassen, so dass mit den beiden Gutachten und der Förderzusage nun die Ausschreibung für den Neubau erfolgen kann.

Kosten und Ersatzneubau

Der Ersatzneubau erfolgt an gleicher Stelle in den Abmessungen und der Tragfähigkeit, die für das zu erwartende Verkehrsaufkommen benötigt werden. Der Querschnitt umfasst zwei Fahrstreifen für den motorisierten Verkehr und einen baulich getrennten gemeinsamen Geh-/Radweg. Neu gebaut werden Radwege auf beiden Seiten der Lippe. Im Kreis Coesfeld wird im Zuge des Brücken-Neubaus auch die Radweg-Lücke geschlossen.

Die Kosten für die gesamte Maßnahme belaufen sich auf knapp 5,9 Millionen Euro. Das Land hat Ende Juni eine Förderung in Höhe von 4,3 Mio. Euro genehmigt. Die restlichen Kosten teilen sich die Kreise Coesfeld und Recklinghausen. Der Kreis Recklinghausen hat die Federführung für diese Maßnahme.

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