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Arbeitslosigkeit in Dorsten: Zuversicht trotz Winterbeule

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Im Winter steigen die Arbeitslosenzahlen meist. (Symbolbild: pixabay)

Die Arbeitslosenzahlen waren vor Corona im Kreis seit Jahren rückläufig. Nach einem Anstieg erholt sich die Situation, auch wenn die Zahlen saisonbedingt derzeit steigen. Auch für Dorsten ist die Prognose gut.

Wenn der Winter naht, steigen meist die Arbeitslosenzahlen. Grund sind die zur Ruhe kommenden Arbeiten im Straßenbau, Baugewerbe und bei den Gartenbetrieben. Auch bei der Betrachtung der Arbeitslosigkeit in Dorsten und dem Kreis Recklinghausen ist diese „Winterbeule“ derzeit wieder festzustellen.

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Arbeitslosenquote im Kreis bei 8 Prozent

Im November zählte der Agenturbezirk Recklinghausen 25.845 arbeitslose Menschen und damit 14 weniger als im Oktober (-0,1 Prozent), gleichzeitig 642 mehr als im November vor einem Jahr (+2,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote stagnierte bei 8,0 Prozent und lag damit um 0,3 Punkte über dem Wert des Vorjahres (eine detaillierte Statistik findet man hier).

Entwicklung des Arbeitsmarktes im Kreis RE von 2001 bis 2021. Quelle: Bundesagentur für Arbeit

„Der Arbeitsmarkt hat sich auch im November stabil gezeigt und den globalen Herausforderungen standgehalten, die Arbeitslosigkeit konnte sich noch einmal leicht reduzieren“, beschreibt Agenturchef Frank Benölken die Situation auf dem vestischen Arbeitsmarkt.

Dorstener Arbeitslosigkeit deutlich unter Kreisschnitt

In Dorsten kann man die Winterbeule derzeit auch beobachten. So stieg die Gesamtzahl der Arbeitslosen von Oktober auf November um 28 auf 2.483 Personen. Das waren 33 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im November 6,3%; vor einem Jahr belief sie sich auf 6,2%. Der Kreisschnitt liegt bei 8 Prozent.

Arbeitslosenquote in Dorsten seit Juli 2021. Quelle: Bundesagentur für Arbeit

536 Personen meldeten sich arbeitslos, 72 mehr als vor einem Jahr. Hingegen konnten 502 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden (+34). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 5.731 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Plus von 516 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. 5.691 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit hingegen beenden (+138).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im November um 30 Stellen auf 571 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 49 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im November 107 neue Arbeitsstellen, 37 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 1.232 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 425.

Im Kreisvergleich steht Dorsten gut da. Nur Haltern am See und Waltrop melden niedrigere Arbeitslosenquoten. Deutlich stärker ist das Problem etwa in den Nachbarstädten Marl (9.5 %) oder dem Schlusslicht Gladbeck (10,8%) zu spüren. Das war nicht immer so: Noch 2005 litt die Stadt Dorsten unter einer massiven Arbeitslosigkeit von über 12 Prozent. Rund 4800 Menschen waren damals ohne Job.

Durch den in Dorsten gelungenen Strukturwandel konnte sich die Beschäftigungslage seit der Jahrtausendwende deutlich verbessern. Foto: Archiv / Bludau

Chancen für ältere Arbeitnehmer

Dass insbesondere ältere Menschen von neuen Jobchancen profitiert haben, verwundert den Leiter der Arbeitsagentur, Frank Benölken, nicht: „Hieran sehen wir die Aufnahmefähigkeit des Marktes, die ihre Ursache vor allem in der stabilen Nachfrage nach Fachkräften hat. So fehlen vielen Unternehmen die passenden Bewerber für anspruchsvolle Tätigkeiten. Entsprechend hoch ist die Bereitschaft, lang gediente Fachkräfte im höheren Alter einzustellen oder aus dem Ruhestand zu reaktivieren.“

Dies könne laut Benölken jedoch naturgemäß nur eine Übergangslösung sein und nicht über die Verpflichtung hinwegtäuschen, die Qualifikationen bestehender Mitarbeiter anzuheben und den wachsenden Anforderungen des Betriebs anzugleichen.

Prognose trotz Krieg und Energiekosten gut

Für den Agenturleiter hängt die Prognose der nächsten Monate entscheidend davon ab, wie stark sich Winterwetter, Materialengpässe und Energiekosten auf unternehmerische Entscheidungen auswirken. Grundsätzlich sei aber davon auszugehen, dass der Einbruch voraussichtlich saisonal typisch verlaufe und im Frühjahr in eine erneute Entspannung münde.

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