Am frühen Morgen haben sich zahlreiche Bauern aus Dorsten und Umgebung an den Hauptverkehrswegen versammelt. Von ihren Sammelpunkten aus haben sie sich auf den Weg nach Recklinghausen gemacht. Die Bauernproteste richten sich gegen Sparpläne der Bundesregierung.
In der Kreisstadt sind dann Protestkundgebungen geplant. Mit Schildern wie „Zuviel ist Zuviel“ oder „Soll es wirklich so weiter gehen?“ machen die Landwirte und Lohnunternehmer ihre Kritik deutlich. Gegen 10 Uhr hat ein Demonstrationszug auf dem Wallring in der Recklinghäuser Innenstadt begonnen. Dazu sind rund 200 Traktoren angemeldet.
Verkehrsbehinderungen möglich, aber keine Blockaden
Gezielte Blockaden wie in anderen Städten sind laut Polizei nicht geplant. Die Bauern wollen in Recklinghausen auf das Zustellen von Verkehrswegen verzichten. Dennoch kann es wegen der Landmaschinen zu Verkehrsbehinderungen kommen. Auf den Autobahnen konnte man zudem Kolonnen von Lastwagen mit Warnlichtern sehen, da sich einige Spediteure den Protesten anschließen wollen.

Das wollen die Bauern
Hintergrund der Proteste sind die Pläne der Ampelregierung, Steuervergünstigungen für Agrardiesel zu streichen. Ebenso sollen Steuervergünstigungen für land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge abgeschafft werden. Dadurch soll im Bundesetat rund eine Milliarde Euro gespart werden. Nach heftigen Protesten bereits im Dezember wird die Steuererleichterung für Kraftfahrzeuge für Forst- und Landwirtschaft nun doch nicht zurückgenommen. Zudem soll der Abbau der Subventionen für Agrardiesel nun schrittweise erfolgen und nicht wie geplant auf einen Schlag. Das reicht den Landwirten aber nicht: Sie fordern die komplette Streichung der Regierungspläne und einen Verzicht auf Steuererhöhungen beim Agrardiesel.