Sie nennen sich Emilia oder Lina, und kommen angeblich von Jobportalen wie Addeco oder Universaljob. Per Messenger melden sie sich überraschend und versprechen lukrative Jobs. Wer eine solche Nachricht auf seinem Handy findet, sollte vorsichtig sein: Es handelt sich um Betrüger.
Die Nachricht kommt überraschend per Telegram. „Hallo.🤝. Guten Morgen. Mein name ist Emilia von ADDECO, wir rekrutieren jetzt Vollzeit- und Teilzeit-Remote-Jobs. Darf ich bitte Fortfahren.?“ lautet der Text, inklusive Rechtschreibfehler und Händeschütteln-Bildchen. Solche und ähnliche Nachrichten finden sich unter anderem per Telegram, Whatsapp oder Facebook-Messenger derzeit auch bei deutschen Nutzern.
Einfache Aufgaben, hoher Lohn?
Wer auf die Nachricht reagiert, erhält vermeintlich attraktive Jobangebote. Von daheim aus solle man ohne großen Aufwand gutes Geld verdienen können. Wer darauf eingeht, wird auf eine Plattform geleitet, wo persönliche Daten abgefragt werden. Danach erhält man angebliche Jobs, nach deren Erledigung man schnell mehrere hundert Euro gutgeschrieben bekommt. Die Aufgaben sind einfach und bestehen meist nur im Liken von Videos, dem Aufgeben von „Bestellungen“ oder dem Sortieren von Daten. Das Problem: Weder die Arbeit noch der Lohn sind real.
Nutzer sollen für weitere „Jobs“ bezahlen
Doch mit dem Abgreifen der persönlichen Daten geben sich die Betrüger nicht zufrieden. Denn die verfügbaren Aufträge für die arglosen „Kunden“ versiegen schnell. Um wieder neue Jobs zu erhalten, sollen die Geschädigten nun in Vorkasse treten und eine Gebühr entrichten. Und das so lange, bis die Nutzer misstrauisch werden. Das geschieht oft erst dann, wenn sie sich ihren verdienten Lohn auszahlen lassen wollen. Dann folgt die Ernüchterung: Die schönen Zahlen sind fiktiv, und das Geld hat es nie gegeben. Nur das gezahlte Geld für die „Gebühren“ ist echt – und in den Taschen der Betrüger verschwunden.
Betrüger sitzen meist im Ausland
Mit dieser Masche hatten die unbekannten Kriminellen bereits im vergangenen Herbst weltweit für Ärger gesorgt, zunächst in englischer Sprache. Auf Deutsch kamen die Nachrichten zu dieser Zeit schon in der Schweiz an, wo auch die Unternehmen Addeco und Universaljob ihren Sitz haben. Die echten Jobportale, deren Namen die Betrüger dafür benutzt hatten, hatten Strafanzeige bei der Schweizer Polizei gestellt. Allerdings sitzen die Täter oft im Ausland und sind schwer zu ermitteln. Daher bleibt oft nur der Rat: Wer eine solche Nachricht erhält, sollte den Absender blockieren und nicht weiter darauf eingehen.

Tipps der Polizei
Akzeptieren Sie keinerlei Jobangebote, die großzügige Belohnungen für minimale Anstrengungen versprechen. Die Polizei warnt davor: „Wenn es zu verlockend klingt, um wahr zu sein, ist es höchstwahrscheinlich nicht echt.“ Es ist ratsam, stets die Authentizität von Stellenangeboten durch Überprüfung beim ausstellenden Unternehmen zu gewährleisten.
Die Polizei empfiehlt außerdem, kein Geld an unbekannte Personen zu überweisen. Bei falschen Anzeigen wird empfohlen, diese direkt dem Plattformbetreiber zu melden. Sollten Sie bereits Geld in ein betrügerisches Angebot investiert haben, wird geraten, umgehend bei der örtlichen Polizeiwache Strafanzeige zu erstatten.