Am Mittwochmittag wurde in Dorsten-Holsterhausen an der Martin-Luther-Straße 1 ein hochexplosiver Granatenfund unschädlich gemacht. Eine der Granaten musste dabei kontrolliert gesprengt werden.
Der Kampfmittelbeseitigungsdienst Westfalen-Lippe konnte zwei kleinere Granaten, wovon eine hochgefährlich war, und ein Artilleriegeschoss bergen, wie Einsatzleiter und Sprengleiter Uwe Pawlowski berichtet. Bei dem Fund handelte es sich um zwei Granaten 8,8cm-Flugabwehrmunition und eine 15-cm-Artilleriegranate aus dem zweiten Weltkrieg.

Das alles begann in den frühen Morgenstunden, als zwei Bauarbeiter bei Baggerarbeiten plötzlich eine schwere Granate auf ihren Schaufeln entdeckten. Doch bevor sie die Gelegenheit hatten, das Ausmaß der Bedrohung zu erfassen, rollte das Kampfmittel wieder zurück in die Baugrube, aus der es geholt wurde.
Sofort wurde das Ordnungsamt der Stadt Dorsten sowie die Polizei alarmiert. Gemeinsam mit der Feuerwehr begaben sie sich gegen 8 Uhr an den Fundort und inspizierten die Lage mit einem Oberflächendetektion-Gerät. Zu ihrer Überraschung wurden dabei zwei weitere Flakgranaten im Abstand von nur zwei Meter und einer Länge von etwa 30 cm Länge entdeckt.

Gelände hermetisch abgeriegelt
Um die Sicherheit der Anwohner zu gewährleisten, wurde der hintere Bereich des Gebäudes, in dem sich das Autismus-Zentrum Bottrop sowie eine Ergotherapeutische Praxis befinden, hermetisch abgeriegelt. Die Feuerwehr evakuierte zwei Mehrfamilienhäuser. Auch die Juliusstraße wurde für jeglichen Verkehr gesperrt, sowie der Bereich ab Borkener Straße absicherte.
Ein Anwohner, der aufgrund der Sperrung nicht in seine Wohnung gelangen konnte, äußerte seine Überraschung: „Da lebe ich fast 30 Jahre auf einer Bombe und habe nichts davon mitbekommen.“

Zweite Granate mit aktivem Zünder
Bei dem Fund handelte es sich um 60 Zentimeter lange Artilleriegranate sowie um zwei 30 Zentimeter lange Granaten. Während die Artilleriegranate und eine der Flakgranaten keine aktive Sprengladung mehr aufwiesen, stellte sich die zweite Flakgranate als äußerst gefährlich heraus. „Die Granate hatte einen hochbrisanten Zünder, sodass sie nicht transportfähig war. Wir haben sie vor Ort mit Vernichtungssprengstoff unschädlich gemacht“, berichtete Uwe Pawlowski nach der erfolgreichen Sprengung.

Die Sprengung fand um kurz nach 14 Uhr statt und dauerte nur wenige Sekunden. Ein leichtes Beben war in unmittelbarer Nähe des Gebäudes zu spüren, doch dann war alles vorbei. Die Bewohner können nun aufatmen, da die Bedrohung erfolgreich beseitigt werden konnte.