Bis 2030 will die Emscher-Lippe-Region 20 Prozent ihres Energiebedarfes durch Wasserstoff decken. Nun sollen von Dorsten aus weitere Wasserstoffleitungen nach Marl und Duisburg geführt werden. Für die Bürger gibt es dazu am 29. März zwei Informationsveranstaltungen.
Die ausführende Firma Open Grid Europe (OGE) plant dabei den Bau von zwei Wasserstoffleitungen. Eine soll zwischen Dorsten und Duisburg-Hamborn verlaufen, die andere zwischen Dorsten und Marl. Mit dem Bau sollen bereits bestehende Leitungen ergänzt werden, die dann auf Wasserstoff umgestellt werden. Ziel ist es, etwa den Chemiepark Marl oder die Stahlproduktion in Duisburg an das Wasserstoffnetz anzuschließen. Wasserstoff als Energieträger gilt je nach Herstellungsweise als klimaneutral.
Informationen für Bürger
Vor dem Beginn des Raumordnungsverfahrens bieten die Planer eine öffentliche Informationsveranstaltung in Dorsten an.
Sie findet am 29. März zu zwei Uhrzeiten im Gemeindezentrum am Südwall statt. Der erste Termin ist von 17 bis 19 Uhr, der zweite von 19.30 bis 21.30 Uhr.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Anmeldung ist erforderlich unter [email protected] mit Namen und Kontaktdaten für einen der beiden Termine anzumelden. Für die gesamte Veranstaltung gilt 2G. Somit müssen alle Anwesenden vollständig geimpft oder genesen sein.
Wasserstoff als Zukunftsenergie
Die Emscher-Lippe-Region ist bereits jetzt Europas größter Produzent und Verbraucher von Wasserstoff, jedenfalls in den Bereichen Chemie und Raffinerie. Bereits 2021 wurde zudem ein großes Vorhaben unter dem Namen „H2EL Wasserstoffregion Emscher-Lippe“ mit mehr als 40 Projekten auf den Weg gebracht. Über eine Milliarde Euro soll bis 2030 in die Umsetzung investiert werden.
Der Anteil erneuerbarer Energien im Verkehrssektor soll bis 2030 auf 30 Prozent steigen. Dann sollen 1000 Lkw, 120 Busse und 100 Müllfahrzeuge von Brennstoffzellen angetrieben werden. Zudem soll in jeder Stadt mindestens eine Wasserstofftankstelle vorhanden sein. Auch auf der bisher nicht elektrifizierten Bahnstrecke Essen-Bottrop-Dorsten-Borken könnten dann Brennstoffzellenzüge fahren.

Wasserstoff statt Erdgas
Zentraler Baustein der Strategie ist die Nutzung und der Ausbau der Infrastruktur. Schon jetzt gehe von der Emscher-Lippe-Region die längste Wasserstoff-Pipeline Deutschlands aus. Das vom Bund geförderte Projekt GET H2 soll daher ein Netz schaffen, das die Wirtschaft mit grünem Wasserstoff aus dem Emsland versorgt. Perspektivisch soll die Wasserstoffregion Emscher-Lippe mit den Nordseehäfen Rotterdam, Antwerpen und Wilhelmshaven und dem Rheinland verbunden werden.
Grüner Wasserstoff wird dabei innerhalb der Region unter anderem durch Windräder, Photovoltaik-Anlagen, Nutzung von Bioabfällen oder Klärschlämmen produziert. Er soll mittelfristig das klimaschädliche und politisch brisante Erdgas als Energieträger ablösen.
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