Engagement für den neuen Kunstrasenplatz
Wulfen. „Jetzt wollen wir mal sehen, dass wir das Dach runterkriegen“, meint Sebastian Lorenz, Geschäftsführer vom Verein, mit Blick auf die alte Tribüne. Weitere Helfer rücken mit extra Schutzanzügen an. Aus Sicherheitsgründen gegen gefährliche Bausubstanzen.
Sie reißen die alte Tribüne ab. Zwischendurch kommen Nachbarn vorbei – und bringen Kuchen mit: „Weil wir heute selbst nicht direkt mithelfen können“, meint eine Nachbarin und lächelt. Doch gutes Essen zur Stärkung zwischendurch baut jeden auf – und so leistet hier jeder seinen Beitrag in der Gemeinschaft.

Foto: André Elschenbroich
Viele Jahre trainierte der BW-Wulfen auf einem Schotterplatz. Der Verein hatte sich schon lange einen Kunstrasen gewünscht. Vor etwa drei Jahren kam der Kunstrasenplatz ins Gespräch.
BW Wulfen hat viele engagierte Helfer
Engagierte Helfer machten sich in einer Kunstrasengruppe stark. Sie arbeiteten viele Stunden engagiert und leidenschaftlich im Hintergrund. Kamen ihrem Traum Schritt für Schritt näher. Jetzt wird aus ihrem Wunsch Wirklichkeit. Vor zwei Wochen kam das Ok der Stadt.
Dorstens Gartenlandschaftsbau Vornbrock steht in den Startlöchern. Für die letzten Vorbereitungen hat der Verein am Samstag noch einmal selbst tatkräftig mit angepackt: Die Helfer schleppen Baumreste von A nach B, bauen Zäune ab – und auch die alte Tribüne wird abgerissen.

Foto: André Elschenbroich
Es ist der erste Einsatz auf dem Feld für den neuen Rasen. Stefan Knieper, erster Vorsitzender des Vereins, kommt freudestrahlend an. Er hat doppelt Grund zur Freude: „Ich bin Opa geworden“, sagt er stolz. „Vor einer halben Stunde. Es ist ein Junge“. Freudig umarmt er seine Teamkollegen.

Großvater Stefan Knieper zu seinem Enkelkind.
Foto: André Elschenbroich
So wächst in diesem Verein vieles schon im Kleinen, um Großes zu schaffen.
Quarzsand statt Kork
Der Kunstrasenplatz wird kein Mikroplastik sondern Quarzsand enthalten. Nachdem kurz auch Korksand im Gespräch war, entschieden sich die Organisatoren letztlich doch dagegen, weil sie mehr negative Sachen gehört hatten. Jetzt hoffen alle, dass sie das richtige getan haben. Auch für die Jugend. „Um die Kinder von der Straße zu holen“, betont Manfred Badde, erster Geschäftsführer der Jugend.

Foto: André Elschenbroich
Auch wenn das Kunstrasen-Projekt ein Kraftakt war, geht der Verein ohne Schulden aus der Sache raus. Möglich wurde das auch dank zahlreicher Helfer, Spenden und Sponsoren.
Mittlerweile zählt der Verein rund 600 Mitglieder. „Wir hoffen, bis Ende des Jahres fertig zu sein“, sagt Manfred Badde, 1. Geschäftsführer der Jugend. „Da muss nur der Wettergott mitspielen“, ergänzt Sebastian Lorenz. „Es muss eine Woche trocken sein, bei plus 9 Grad“. Doch alle sind guter Dinge, dass es klappt.
Dank an den SV Deuten und SV Altendorf
Trainieren können die Teams übrigens auch weiterhin. Dank der Angebote vom SV Deuten und SV-Altendorf, wo die Mannschaften abends das Gelände nutzen dürfen.

Foto: André Elschenbroich
So wird mit der Aktion deutlich, was mit Leidenschaft und sportlichem Teamgeist wachsen kann. In der Vorbereitung dauerte alles recht lange, doch was lange währt, wird bekanntlich gut. Wenn der Rasen fertig ist, wird der Belag 15 Jahre lang halten.
Mit einem langen Atem schaut der Verein daher auch schon jetzt weit in die Zukunft und möchte weitere Rücklagen bilden und dann in Kooperation mit der Stadt Dorsten den Rasen bei Zeiten erneuern. Aber jetzt freuen sich alle erstmal auf den neuen Rasen: „Wir können stolz sein, wenn alles grün ist“, sind sich alle einig.