Wie es mit dem Seniorenbeirat angefangen hat, daran erinnert sich Heidrun Römer nicht. 2006 löste sich der alte Vorstand auf und sie wurde auf einen Aufruf aufmerksam, in dem Menschen gesucht wurden, die Lust auf Arbeit mit Senioren hatten. Heidrun Römer hatte Lust und wurde später Vorsitzende des Vorstandes.
Nach zehn Jahren gab sie im letzten Jahr den Vorsitz an Winfried Dammann ab, sein Stellvertreter wurde Dieter Walfort .„Mit 80 Jahren ist auch mal gut, jetzt sollen Andere ran“, schmunzelt sie und ihr Nachfolger ergänzt mit Blick auf sie: „Wir können auf dein Wissen nicht verzichten und sowohl Dieter als auch ich sind froh, dich noch als zweite stellvertretende Vorsitzende bei uns zu haben.“
Im Seniorenbeirat sind neben eigenen Mitgliedern, die beratend in verschiedenen städtischen Ausschüssen, wie Umwelt, Mobilität, Tourismus und Kultur vertreten sind, auch Mitglieder der Kirchen und Wohlfahrtsverbände sowie Dorstens Stadtteilvertreter anzutreffen. Aktiv mitarbeiten können interessierte Dorstener bereits ab 55 Jahren, in den Beirat gewählt werden können sie jedoch erst ab einem Alter von 60 Jahren.
Seniorenbeirat vertritt die Interessen älterer Menschen
„Wir sind das Sprachrohr der Senioren in unserer Stadt gegenüber dem Rat und der Stadt. Zum Glück ist der Seniorenbeirat verankert in der Hauptsatzung der Stadt. So muss nicht alle fünf Jahre bei der Wahl neu entschieden werden, ob sie uns dort wollen“, freut sich Heidrun Römer. „Durch die Unterstützung der Stadt erhalten wir somit ein seriöses Erscheinungsbild.“

Jedes Mitglied des Seniorenbeirates bringt sich dort ein, wo er möchte und wo seine Stärken liegen. Auf diese Weise sind bereits viele Ideen und Projekte umgesetzt worden. „Wir geben beispielsweise kostenlose Tipps und Hinweise bei Fragen zur Pflege, in Ausnahmefällen gehen wir auch einkaufen, wenn wir vom sozialen Dienst des Krankenhauses informiert werden, dass ein Patient entlassen wird und kein Angehöriger greifbar ist. Wir helfen beim Ausfüllen von Dokumenten und begleiten Patienten zum Arzt“, berichtet Winfried Dammann.
Digitalisierung ist auch im Alter wichtig
Auch die Digitalisierung hat hier einen hohen Stellenwert. Computerkurse mit 1:1 Betreuung im Paul-Spiegel-Berufskolleg oder Hilfestellung beim Smartphone leisten Praktikanten der Young Caritas sowie Ehrenamtliche in der Bibi am See. „Neuerdings versuchen in Zusammenarbeit mit der Sparkasse Vest Hürden hinsichtlich Online-Banking abzubauen“, erklärt der Vorsitzende weiter. „Die Digitalisierung der älteren Generation ist uns sehr wichtig, damit sie nicht abgehängt wird.“

Technikaffine Mitglieder des Seniorenbeirates engagieren sich im Arbeitskreis Technik, wie beispielsweise Dieter Walfort, der dort administrative Aufgaben übernimmt. Bei diesem Angebot kommen angemeldete Technikbegleiter auf Wunsch ins Haus und helfen Senioren bei Problemen mit dem Handy oder dem PC. „Wir haben alle mehr Geduld dabei als die eigenen Kinder oder Enkel“, weiß er.

Aber auch mit Veranstaltungen wie der Seniorenmesse, dem 2013 „barrierefreies Einkaufen“, der Taschengeldbörse oder ganz oldschool mit gedruckten, kostenlosen Notfallmappen wendet sich der Seniorenbeirat an die älteren Mitbewohner unserer Stadt. „Es ist so einfach, Menschen mit unserem großen Erfahrungsschatz zu helfen“, sind sich alle drei einig.
Direkter Kontakt zum Seniorenbeirat
Interessierte Dorstener sind jeden Donnerstag zwischen 10 und 12 Uhr zu Marktzeiten im Vehme-Café zu Gesprächen willkommen.