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Donnerstag, April 17, 2025
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Ein besonderes Gefährt

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Das windschnittige Velomobil. Foto: Christian Sklenak

Wenn Torsten Block mit seinem Rad unterwegs ist, dann ist von ihm selbst kaum etwas zu sehen. Dennoch drehen sich die Menschen, die ihm begegnen, um oder halten den Daumen hoch. Sein gelbes Velomobil ist ein echter Eyecatcher.

Torsten Block ist ein aktiver Radfahrer, der bereits mit einem „normalen“ Zweirad in den letzten 30 Jahren den Jakobsweg und auch nach Malaga gefahren ist. „Ich nutzte mein altes Rad gerne unter anderem für die Fahrt zur Arbeit als Ausgleich für die Bürotätigkeit. Ungemütlich wurde es für mich aber immer dann, wenn es regnete und meine Frau unser Auto brauchte“, erklärt der Verwaltungsangestellte im Evangelischen Kreiskirchenamt. Ein zweites Auto hätte sich wirtschaftlich jedoch nicht gerechnet. Es würde länger stehen als bewegt werden und den ÖPNV wollte der Barkenberger in Coronazeiten nicht nutzen.

In den ersten drei Monaten habe ich jeden Muskel gespürt

„Ich liebäugelte daher schon etwas länger mit einem Velomobil.“ Bis März wartete Torsten noch, dann erfüllte er sich seinen Wunsch und kaufte sich das auffällige Liegerad. „In den ersten drei Monaten habe ich jeden Muskel gespürt und mir tat auch jeder Knochen weh. Dann gewöhnte sich mein Körper aber schließlich daran und nun genieße ich das komfortable Fahren. Meine Schulterschmerzen vom Rennradfahren sind weg und durch die viel bequemere Sitzposition tun mir meine ‚vier Buchstaben‘ auch nicht so weh.“ Morgens fährt der Dorstener Radfahrer in aller Ruhe zum Büro, auf dem Rückweg hat er schon mehr Tempo drauf. „Somit habe ich mich bereits sportlich betätig. Mich später noch zum Radfahren aufzuraffen, das würde mir schwerfallen.“

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Die entspannte Art Rad zu fahren

Der gelbe Flitzer schafft auf gerader Strecke mit glatter Straße, wenn der Barkenberger Gas gibt, bis zu 35 Kilometer pro Stunde, bergab sogar bis 60. Und das nur mit reiner Muskelkraft. Mit seinem Drahtesel schafft Torsten Block bei gleicher Anstrengung dagegen „nur“ 20 bis 25 Kilometer pro Stunde. Aber nicht nur die Fahrgeschwindigkeit begeistert ihn, auch Wind, Regen und Glatteis machen dem 57-Jährigen nichts aus. „Das Velomobil ist wettertauglich und somit habe ich es schön warm und nass werde ich auch nicht“, bekräftigt der Radfahrer. Dafür sorgen zuverlässig die große stabile Regenhaube mit Visier sowie der Windschutz, der hochgeschlossen seine Nase vor dem Kalt- und Rotwerden schützt. Auch von außen können Seiten-, Rücken- oder Gegenwind dem Velomobil nichts anhaben. Allerdings schiebt ihn der Rückenwind auch nicht an, so wie bei einem üblichen Fahrrad.

Im Inneren des Velomobils hat es Torsten Block angenehm warm. Foto: Christian Sklenak

Die Verkehrssicherheit

„Für mich ganz wichtig ist darüber hinaus auch die Verkehrssicherheit bei Glatteis oder hoher Geschwindigkeit“, betont der zweifache Familienvater. „Aufgrund des niedrigen Schwerpunktes kann ich in Kurven, die ich eventuell einmal zu schnell angehe, oder auch bei Glatteis oder plötzlichem Bremsen nicht umkippen. Da ist die Verletzungsgefahr beim Rad schon deutlich höher.“

Torsten hat hinter seinem Sitz Wechselkleidung fürs Büro verstaut, eingefleischte Velo-Fans fahren mit ihrem Gefährt sogar damit zum Campen. Geschickt verstaut passen selbst Zelt, Schlafsack und Proviant in die Lücken hinter und neben dem Fahrer. Etwas technisch versiert sollte der Fahrer dieses Dreirades schon sein, aber zur Not passt es auch zum Transport in die nächste Werkstatt in ein etwas größeres Auto.

Das Liegerad als Beitrag zur Verkehrs- und Energiewende

 Der Dorstener schielt schon mit einem Auge zum Nachfolgemodell. Dies ist allerdings mit 12.500 Euro alles andere als ein Schnäppchen, verliert aber auch nicht an Wert. „Das Fahren mit einem Velomobil macht nicht nur Spaß, durch den sportlichen Charakter könnte das Liegerad in Zukunft auch ein Autoersatz sein und somit einen Beitrag zur Verkehrs- und Energiewende leisten“, erwähnt Torsten zum Ende unseres Gespräches, steigt gekonnt in den engen Einstieg und fährt geräuschlos Richtung Heimat.

Durch die bodennahe Sitzposition hat Torsten Block verständlicherweise etwas weniger Überblick im Straßenverkehr. Er würde sich daher freuen, wenn alle Verkehrsteilnehmer gegenseitig Rücksicht nehmen und Autofahrer gerade bei Radfahrern runter vom Gas gehen und etwas Abstand halten würden

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